Schneto AG Fünf Tausendstel in Serie

Von Matthias Böhm

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Die Schneto AG in Bennwil hat sich auf Dreh-Frästeile von Mittel- bis Grossserien spezialisiert. Mit 30 Fertigungsspezialisten und einem modernen Maschinenpark ist das Unternehmen technologisch ausgezeichnet positioniert. Dank effizienter Prozessentwicklung können spezifische Komponenten in einem hervorragenden Preisgefüge am Standort Schweiz produziert werden.

Das Teilespektrum der Schneto AG, die sich auf mittlere bis grössere Serien spezialisiert hat und von Buntmetallen über Aluminium bis hin zu Stahllegierungen das gesamte Spektrum bearbeitet.
Das Teilespektrum der Schneto AG, die sich auf mittlere bis grössere Serien spezialisiert hat und von Buntmetallen über Aluminium bis hin zu Stahllegierungen das gesamte Spektrum bearbeitet.
(Bild: Thomas Entzeroth)

Präzisionsteile im 5µ-Toleranz-Bereich und in Serie gehören zu einer der Kernkompetenzen der Schneto AG, die sich auf die Produktion von Kurzdrehteilen spezialisiert hat. Der Maschinenpark, ausgestattet mit modernsten Ein- und Mehrspindel-Drehmaschinen, spricht für sich. Hinzu kommen weitere Maschinen für die Hartbearbeitung, darunter eine voll automatisierte Stopp-Präzisionsdrehmaschine mit integrierter Messzelle. Prozesse wie Schleifen, Honen und Glasperlstrahlen runden das Angebot ab. Bearbeitet werden alle gängigen Materialien in Losgrössen von bis zu einer Million Stück, ab Stange bis zu D=65 mm; ab Zuschnitt bis zu D=150 mm.

Kontinuierliche Investitionen

Michael Baumann (Geschäftsleiter): «Wir investieren regelmässig in neue Produktionsmittel, unsere jüngsten Investitionen sind zwei Index Produktionsautomaten C100 und C200. In einigen Wochen folgt eine Index G200. Bei dieser Maschine setzen wir auf einen Portallader, um komplexe Futterteile mit höherem Fräsanteil mannlos fertigen zu können. Hierfür verfügt die G200 über eine vollwertige Frässpindel inklusive 6-fach-Werkzeugwechsler. Sie ergänzt unseren Maschinenpark ausgezeichnet.»

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Fabrizio Liberatore (Leiter Verkauf/Technik) fügt an: «Mehrspindler sind sehr Know-how-getrieben. Wenn wir auf diesen Maschinen Bauteile fertigen, muss der gesamte Fertigungsprozess auf 6 Stationen optimal aufgeteilt werden. Je komplexer der Fertigungsprozess, umso wichtiger werden Tools wie die virtuelle Maschine von Index, bei der die gesamte Fertigungsumgebung – Werkzeuge, Spindeln, Maschinenraum, Werkstück – digital hinterlegt ist. Eine unserer Stärken ist es, dass wir bereits relativ kleine Serien wirtschaftlich auf Mehrspindel-Maschinen fertigen können, wo üblicherweise noch Einspindelautomaten zum Einsatz kämen.»

Simulation der Zerspanung inklusive Kollisionskontrolle

Im Bereich der CAM-Programmierung setzt Schneto auf die von Index entwickelte virtuelle Maschine, die auf der realen Siemens-Steuerung aufbaut. Alle Parameter, Daten und Zyklen sind darin hinterlegt, ohne dass ein Postprozessor dazwischengeschaltet wird, was ein ganz wesentlicher Aspekt ist.

F. Liberatore: «Damit können wir Bauteile in Echtzeit programmieren, Kollisionskontrolle inklusive. Unsere virtuelle Programmierung ist ein wesentliches Element, um unsere Zerspanungsprozesse effizienter zu gestalten. Unsere Anstrengungen zahlen sich aus, so konnten wir in den letzten Monaten Aufträge von Kunden gewinnen, die dank der marktgerechten Preise wieder verstärkt auf den Werkplatz Schweiz setzen. Dies nicht zuletzt wegen der stabileren Lieferkette.»

Optimierung der Fertigungsprozesse

M. Baumann: «Gerade, wenn es um Grossserien geht, lohnt es sich, den Prozess zu optimieren. Entscheidend ist, dass unsere Auftraggeber für Alternativvorschläge offen sind, dann gibt es oft eine kostengünstigere Lösung.»

Ein Beispiel: Eine Gewindemuffe aus vergütetem Stahl wurde bis anhin nach dem Zerspanen einem Vergütungsprozess unterzogen. Schneto wurde angefragt, ob es bei diesem Teil Optimierungspotential gibt.

F. Liberatore: «Wir haben das Teil gemeinsam mit den Konstrukteuren unseres Kunden analysiert und haben letztlich zu einem anderen Werkstoff mit höheren Festigkeitswerten gewechselt. Damit konnte der Vergütungsprozess eliminiert und die Gesamtkosten des Bauteils reduziert werden. Die Zerspanungsprozesse mussten wir allerdings beherrschen, einfacher war das mit dem neuen Werkstoff nicht. Aber wir wissen aufgrund unserer Erfahrung, welche Werkzeuge wir bei solchen Werkstoffen einsetzen müssen.»

«Neben dem wirtschaftlichen Nutzen machen uns solche Prozessoptimierungen auch ganz einfach Freude!» so M. Baumann zum Abschluss.

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