SMM Kongress 2021: proAlpha - Produktion lean planen und steuern Mit ERP-System flexibel und schnell zum Blechteil
Die Ringele AG optimiert seit über 15 Jahren Produktion und Admini- stration hinsichtlich des Lean Managements. Innerhalb zehn Jahren gelang es, um 50 Prozent produktiver zu arbeiten. Daten für sämtliche Unternehmensprozesse liefert die ERP-Komplettlösung proAlpha.
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Der Blechbearbeiter Ringele AG in Pratteln unterstützt seine Kunden, Produkte schneller und erfolgreicher auf den Markt zu bringen. Er fertigt für Auftraggeber in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich. Die in Pratteln produzierten Blechteile sind komplex und von strategischer Bedeutung für die jeweilige Schlussbaugruppe – sei es die glänzende Front an der hochpreisigen Kaffeemaschine, die den Kunden im Laden überzeugen soll, oder ein Sterilisationsbehälter für ein Medizingerät, der strengen regulatorischen Vorgaben entsprechen muss.
Konsequentes Lean Management
Ringele wendet das Lean-Management-Prinzip der konsequenten Verschwendungsreduktion ebenso selbstverständlich auf sämtliche Unternehmensprozesse, also auch auf das ERP-System proAlpha, an. Der Funktionsumfang des ERP-Systems soll bestmöglich ausgenutzt werden. «Unternehmen, die ihr ERP-System nicht richtig einsetzen, nehmen riesige Effizienzverluste in Kauf», betont Urs Leuenberger, Mitinhaber und verantwortlich für die Gesamtlogistik bei Ringele. «proAlpha hilft uns, schneller zu sein und die Bedürfnisse unserer Kunden optimal zu erfüllen. Daher ist die ERP-Lösung ein wichtiger Erfolgsfaktor für unser Unternehmen und wir prüfen laufend, wie wir ihre Funktionalitäten noch besser nutzen können.» Eine besondere Herausforderung des Systemlieferanten ist die Komplexität der einzelnen Kundenprojekte. Die rund 6000 Aufträge, die Ringele pro Jahr erhält, sind sehr unterschiedlich. Während an dem einen Produkt zwei bis drei Mitarbeiter im Schichtbetrieb 1000 Schweissstunden erbringen, durchlaufen andere Teile in Kleinserie sechs oder sieben Arbeitsschritte und sind nach drei Stunden fertig. Um die Qualität seiner Produkte sicherzustellen, setzt Ringele auf eine einzigartige Fertigungstiefe. 75 Prozent des Unternehmensumsatzes werden inhouse generiert. Damit hat Ringele alle wichtigen Prozesse selbst unter Kontrolle – vom Laser- und Stanzzuschnitt über Biege- und Schweissroboter, anspruchsvolle Umformung bis hin zu Oberflächenbehandlungen wie Pulverbeschichten und Elektropolieren sowie komplexe Endmontagen.
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Automatisiert planen
Dieser hohen Fertigungstiefe wird die integrierte Produktionsplanung und -steuerung ebenso gerecht wie den komplexen, heterogenen Produkten und Projekten. Erteilt ein Kunde seinen Auftrag, legen die Fachkräfte im Vertrieb bei Ringele AG alle Stammdaten im System proAlpha an und verschicken die zugehörige Auftragsbestätigung direkt aus dem ERP-System. Die Konstruktionsdaten werden dabei aus dem per Schnittstelle angebundenen CAD-System übernommen. Anschliessend werden alle Prozesse, Stücklisten und Produktionsaufträge erstellt. Der Wunschtermin des Kunden bestimmt die interne Terminierung. Sie wird im Softwaremodul APS angelegt. Das System errechnet automatisch den Starttermin für jeden einzelnen Produktionsauftrag, sodass alle notwendigen Arbeiten in der richtigen Qualität ausgeführt werden können und zeitlich optimal aufeinander abgestimmt sind. Bei durchschnittlich etwa 500 parallel laufenden offenen Aufträgen im System ist das nicht trivial. Workflows steuern zuverlässig alle erforderlichen Schritte – von der Prüfung, Freigabe und Terminierung des einzelnen Produktionsauftrags bis hin zur Fertigstellung und Auslieferung an den Kunden, begleitet vom automatisch erstellten Lieferschein.
Ob im Vertrieb, der Finanzbuchhaltung oder der Fertigung – damit jeder Anwender am ERP-System auf einen Blick alle für seine Arbeiten relevanten Informationen vor sich hat, hat der Blechbearbeiter Ringele als Standard Szenarien für die jeweiligen Benutzergruppen erstellt. «Ich bin für die Logistik zuständig.
Relevante Informationen sichtbar
Mit proAlpha kann ich online bei jedem Auftrag auf die Minute genau sehen, wo er gerade steht, und habe entsprechende Steuerungsmöglichkeiten», so Urs Leuenberger. Zudem greift die Geschäftsführung auf komplexe Reports aus dem Softwaremodul Analyzer zu – beispielsweise für den Kostenstatus der gesamten aktuellen Ware in Arbeit. Dieser berücksichtigt alle Aufträge, die irgendwo im Unternehmen freigegeben und gestartet worden sind, eine wichtige Kennzahl für die Bilanz des Zulieferbetriebs.
Daten stets aktuell halten
Damit das Management allerdings wirklich belastbare Informationen aus dem ERP-System erhält und entsprechend reagieren kann, muss die Datenqualität stimmen – von korrekten Grunddaten über sorgfältig gepflegte Preise und Bearbeitungszeiten bis hin zu korrekten Mitarbeitermeldungen, etwa nach dem Abschluss eines bestimmten Arbeitsschritts. Alle vier Jahre nimmt Ringele den Versionswechsel der ERP-Software zum Anlass, die Daten gründlich zu bereinigen und das System so schlank wie möglich zu halten. Das Softwaremodul Migrationsmanager hilft dabei, die Stamm- und die aktuellen Bewegungsdaten zu bereinigen und fehlerfrei zu übernehmen. «Im Vergleich zur letzten Migration konnten wir unsere aktiven Artikel durch systematische Archivierung von rund 70 000 auf 20 000 reduzieren. Das spart enorm viel Zeit bei der Suche», erläutert Urs Leuenberger.
Effizienz weiter erhöhen
Auch wenn sich die bislang mit dem ERP-System verwirklichten Erfolge durchaus sehen lassen können, gibt sich Urs Leuenberger längst nicht zufrieden: «Wir holen noch nicht genug aus proAlpha heraus. Es gibt zum Beispiel noch immer Luft in unseren Aufträgen – Liegezeiten und Wartezeiten zwischen den Aktivitäten, Aus- und Einlagerungen. Mit den Lean-Production-Prinzipien und dem ERP-System arbeiten wir momentan daran, diese Luft herauszunehmen.» Unmittelbar bevor steht die Einführung mehrerer Module der Qualitätsmanagementlösung QS1, die das Unternehmen QSC als Lösungspartner von proAlpha bietet. Vollständig ins ERP-System integriert wird dieses Softwaremodul beim Blechbearbeiter dazu beitragen, die Messmittelverwaltung zu synchronisieren, Messdaten im ERP-System weiter zu nutzen und das gesamte Reklamationswesen abzubilden. Und wieder wird der Blechverarbeiter mehr Nutzen aus seiner gut gepflegten Datenbasis ziehen. Das sorgt dafür, dass er für seine Auftraggeber deutlich leistungsfähiger werden kann. SMM
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