SPF 2022 mit Fokus auf die Produktionstechnik November 2022: Swiss Production Forum startet durch

Von Matthias Böhm |

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Bereits zum zweiten Mal findet vom 8. bis 10. November 2022 das Swiss Production Forum (SPF) in Zürich Oerlikon statt. Innovationen im Bereich der Fertigungstechnik stehen an der Fertigungsmesse in Zürich entsprechend im Fokus, was auch bei der Verleihung des zweiten SMM-Awards zum Ausdruck kommt. Im Interview stellen sich Abetare Yaves (Messeleiterin Swiss Production Forum) und Matthias Böhm (Geschäftsleiter, Vogel Communications Group AG) den Fragen zum SPF 2022.

(Bild: SMM)

SMM: Das Swiss Production Forum findet dieses Jahr bereits das zweite Mal statt. Welchen Fokus wird es haben?

Abetare Yaves: Der Fokus des SPF liegt klar im Bereich der Fertigungs- und Produktionstechnik. Der Werkplatz Schweiz gehört zu einem der innovativsten Produktionsstandorte weltweit. Das SPF soll diesem Innovationsplatz gerecht werden. Die Fertigungslösungen, die am SPF seitens der Aussteller präsentiert werden, sind entsprechend auf die Bedürfnisse des Werkplatzes Schweiz zugeschnitten.

Apropos Innovationsplatz, Sie verleihen in diesem Jahr zum zweiten Mal den SMM-Award.

Matthias Böhm: Wie Frau Yaves sagt, sichern Innovationen die Zukunft des Werkplatzes Schweiz. Die Fertigungsindustrie ist stark innovationsgetrieben. Das ist genau der Grund, warum wir in diesem Jahr wieder den SMM-Award verleihen werden. Um Technologien auszuzeichnen, die den Werkplatz Schweiz nach vorne bringen und zukunftsfähig machen. Zugelassen sind Entwicklungsprojekte, die kurz vor der Markteinführung stehen, bis hin zu Neuentwicklungen, die vor maximal zwei Jahren in den Markt eingeführt wurden. Eine Innovation bezieht sich entweder auf eine vollständige Neuentwicklung von Technologien oder auf deren Weiterentwicklung oder massgebliche Verbesserungen.

Seit der Prodex/Swisstech hat es ausser dem Swiss Production Forum im November 2021 keine Fertigungsmesse in der Deutschschweiz mehr gegeben. Welche Gründe sehen Sie hierfür?

A. Yaves: Das lag eindeutig an der schwierigen Situation im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Digitale Events haben nicht funktioniert, wir selbst haben es getestet, aber auch unsere Messepartner und Unternehmen aus der Branche. Hybride Events werden gehypt, aber funktionieren nicht. Wieso – weil Produktionsleiter, Polymechaniker, Ingenieure die Zeit oder gar die Erlaubnis gar nicht dafür haben, stundenlang an einem digitalen Event mitzumachen. Aber physisch erhalten sie die Erlaubnis, anwesend zu sein und mit Inspirationen oder neuen Leads wieder zurückzukommen. Networking ist das Ziel an physischen Veranstaltungen. Das Verlangen nach physischen Events ist daher sehr gross. Es gibt seitens der Anwender von Fertigungsmitteln schlicht keine Zugriffe auf digitale Messeplattformen. Bei digitalen Messen stimmt die Kosten-Nutzen-Struktur definitiv nicht. Als Kommunikationsdienstleister muss man wissen, welche digitalen Plattformen einen Nutzen bringen. Die Vogel Communications Group AG verfügt hier über eine hervorragende Expertise.

Apropos digital, es gibt ja gleichwohl Anstrengungen seitens vieler Unternehmen, sich im Netz zu positionieren.

A. Yaves: Absolut, das ist auch in Zukunft ein wichtiger Baustein, sich im Markt zu präsentieren. Apropos Expertise: Die Vogel Communications Group AG – der Veranstalter des SPF – gehört mit 900 Mitarbeitern weltweit zu einem der grössten Kommunikationsunternehmen im Bereich der Industrie und setzt seit über 20 Jahren voll auf die digitale Kommunikation. Als Vogel Schweiz, Herausgeber des SMM und MSM sowie Aktuelle Technik, verfügen wir über die beste digitale Marktdurchdringung in der Schweizer Fertigungsindustrie. Das beginnt beim zweiwöchigen Newsletter und mit den am stärksten frequentierten Industriewebsites der Schweiz. Und das über das gesamte Jahr, ohne Unterbruch.

M. Böhm: Ergänzend hinzuzufügen ist, dass wir auf ein sehr grosses Redaktionscluster in der Unternehmensgruppe zugreifen können und entsprechend digitalen Output liefern. Das muss und wird weiter vorangetrieben werden. Und genau hier setzen wir seitens des SPF auf eine Koexistenz von Messepräsenz, Vortragsreihe in Zürich Oerlikon sowie technische Fachberichte im Schweizer Maschinenmarkt sowie Online-Präsenz in unseren Newslettern als auch auf unseren SMM- und MSM-Websites; das alles aus einer Hand, perfekt aufeinander abgestimmt.

Themenwechsel, das Innovationspotenzial am Werkplatz Schweiz im Bereich der Fertigungstechnik ist sehr hoch. Woran liegt das aus Ihrer Sicht?

A. Yaves: Wir sprachen im Frühjahr 2022 in einem Interview mit Wirtschaftsprofessor Dr. Tobias Straumann über die Innovationskultur des Werkplatzes Schweiz. Eine seiner Kernaussagen war, dass das Bildungs- und Innovationssystem die Basis des Erfolgs des Werkplatzes Schweiz sei. Zudem sei am Werkplatz Schweiz der Innovationsdruck besonders hoch. Dies läge insbesondere an den hohen Kostenstrukturen des Werkplatzes Schweiz. Diese Rahmenbedingungen am Werkplatz Schweiz – gute Ausbildungs- und hohe Kostenstruktur – fördern die Innovationskultur des Werkplatzes.

M. Böhm: Die oben genannten Aussagen von Prof. Tobias Straumann kann ich im Rahmen von Gesprächen mit Vertretern produzierender Unternehmen qualitativ bestätigen. Sie investieren sehr frühzeitig in moderne Produktionsmittel, um letztlich ihre Produktivität zu steigern.

Welche Rolle spielt denn dabei eine Messe wie das Swiss Production Forum?

A. Yaves: Am SPF stellen Hersteller ihre Produktionsmittel aus, die typischerweise zugeschnitten sind auf die Bedürfnisse des Werkplatzes Schweiz. Neben Werkzeugmaschinenherstellern, Werkzeugspezialisten, CAD-CAM-Herstellern über die Fertigungsmesstechnik bis hin zu Spannmittel- und Spannsystemherstellern. Im Werkzeugmaschinenbereich ist der Innovationszyklus typischerweise zwei bis fünf Jahre. Je nach Hersteller und Typ der Werkzeugmaschinen mal länger, mal kürzer. Genau hier setzt das SPF an, es stellt die jüngsten Innovationen aus dem Bereich der Fertigungstechnik vor.

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Warum braucht es dafür eine Messe in der Deutschschweiz?

M. Böhm: Die Schweiz verfügt über ein spezifisch anderes Fertigungsspektrum als beispielsweise Deutschland und Österreich, welche eine relativ starke Automobilindustrie haben. Der Standort Schweiz ist hochgradig diversifiziert. Viele Zulieferunternehmen haben stetig wechselnde Auftragsbestände. Entsprechend muss der Maschinenpark auf dieses breite Fertigungsspektrum ausgelegt sein. Hier spielen die Schweizer Werkzeug- und Werkzeugmaschinenspezialisten eine ganz entscheidende Rolle.

Können Sie das näher erörtern?

A. Yaves: Wie Herr Böhm sagt, sowohl die hier ansässigen Werkzeugmaschinen- als auch Werkzeugspezialisten kennen den Werkplatz Schweiz seit Jahrzehnten. Sie kennen die Situationen in den Produktionen, welche Bauteile, Losgrössen und Materialien vornehmlich bearbeitet werden und haben darüber hinaus ein Netzwerk ausgebildet, mit dem der gesamte Fertigungsprozess abgedeckt werden kann. Sie wissen um die Situation am Markt, der in vielen Fällen auf mannlose Schichten angewiesen ist, um die Kosten­struktur zu senken. Genau solche Lösungen werden am SPF präsentiert und können entsprechend fachkundig mit den ausstellenden Fachleuten diskutiert werden, um eine technologisch zugeschnittene und wirtschaftliche Lösung für die Fertigung zu eruieren.

Was ist das konkrete Ziel des SPF?

A. Yaves: Die Vogel Communications Group agiert im Rahmen von drei Kommunikationsebenen: Print, Digital und Events. Den Eventbereich bauen wir kontinuierlich aus, um Menschen aus der Fertigungsbranche zu vernetzen. Mit dem SPF wollen wir dies in Zukunft fortsetzen und der Fertigungsbranche eine moderne Kommunikationsplattform in Zürich bieten. Die Industrie kann alle unsere Plattform-Ebenen nutzen, um das Netzwerken in der MEM-Industrie zu optimieren: Print, Digital und Events.

Was unterscheidet das SPF 2021 von der diesjährigen Veranstaltung?

A. Yaves: Wir erweitern das SPF durch ein neues Marketing-Event «Vogel-Roadshow» in der Schweiz im B2B-Bereich. Die Vogel Roadshow hat sich bei unseren deutschen Industriekunden bereits erfolgreich etabliert. Sie spricht konkret Marketing-Spezialisten im B2B-Bereich an.

M. Böhm: Das Vortragsforum wird in diesem Jahr für alle Besucher frei zugänglich sein und direkt in die Ausstellung integriert werden.

Was erwartet die Interessenten an der Vogel-Roadshow am SPF?

A. Yaves: Konkret geht es um Strategien, Tipps und Trends für moderne B2B-Kommunikation. Es werden ausschliesslich Marketing-, Kommunikations- und PR-Verantwortliche angesprochen und eingeladen. Als B2B-Marketer steht man vor wachsenden Herausforderungen. Es ist wichtiger denn je, dass man auf praxisnahe Impulse zurückgreifen und sich auf die Expertise kompetenter Partner verlassen kann. Bei der Vogel-Roadshow profitieren alle Teilnehmer vom offenen und inspirierenden Austausch. Wertvolle Tipps und kreative Ideen zum Mitnehmen sind garantiert. Unsere Agenturexperten sind selbst vor Ort, um sich austauschen zu können. SMM

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