Simus: 7 Tipps, den Datenbestand zu optimieren Daten für Industrie 4.0 aufbereiten

Redakteur: Konrad Mücke |

Veraltete und doppelt gespeicherte Informationen, fehlerhafte oder unterschiedliche Datenformate sowie nicht kompatible Daten sind in Fertigungsunternehmen weit verbreitet. Das erweist sich speziell bei der zunehmenden Digitalisierung als Hindernis. Sieben Tipps, den Datenbestand zu optimieren.

Anbieter zum Thema

Zum Gelingen durchgängiger Datenstrukturen für das Konzept Industrie 4.0 trägt wesentlich eine hohe Datenqualität bei.
Zum Gelingen durchgängiger Datenstrukturen für das Konzept Industrie 4.0 trägt wesentlich eine hohe Datenqualität bei.
(Bild: j-mel - Fotolia)

Mit Hilfe einer speziellen Software lassen sich grosse Datenmengen richtig strukturieren und untereinander kompatibel anlegen. Dies betrifft Daten in der Produktentwicklung, der Produktion, der Arbeitsvorbereitung und dem Einkauf. Geeignete planerische und organisatorische Massnahmen sorgen zusätzlich dafür, eine Vielzahl an Informationen zukunftssicher für alle heutigen und künftigen Datenverarbeitungssysteme speziell für das Konzept Industrie 4.0 zu speichern und zu verwalten.

Eine gültige Datenbasis schaffen

IT-Lösungen werden fortlaufend umstrukturiert und modernisiert. Dies betrifft insbesondere Unternehmen, die von anderen übernommen werden oder intern ihre Organisationsstrukturen verändern. Doch nur wer es schafft, seine Datenbestände nachhaltig zu strukturieren und für zukünftige Systeme richtig aufzubereiten, vereinfacht IT-Projekte, zum Beispiel das Installieren eines ERP-Systems. Das Softwaremodul classmate DATA von simus systems GmbH, Karlsruhe, unterstützt Fertigungsbetriebe, Stammdaten in der Produktentwicklung, der Produktion, der Arbeitsvorbereitung und dem Einkauf über integrierte, anpassbare Regelwerke systematisch zu verdichten, anzureichern und zu strukturieren. Die Software gleicht die Unternehmensdaten automatisch über Analysealgorithmen mit vorher definierten Zielklassen ab. Wegen eindeutiger Regeln gelingt dies innerhalb kürzester Zeit und äus­serst zuverlässig. Durch die Automatisierung kann die Software grosse Datenmengen problemlos in Datenformate transferieren, die den Forderungen der ERP-Systeme entsprechen. Dies gilt für eine erste Klassifizierung und für eine Neuklassifikation der Daten. Mit den derart konfigurierten Daten lassen sich standardisierte Prozesse generieren. Die zuverlässige Funktion der Software bestätigt unter anderem Karlheinz Steier von der KSB AG. Wöchentlich oder täglich lassen sich mit der Software Reports generieren. Diese zeigen nicht korrekt ablaufende Prozesse, doppelt angelegte Datensätze und fehlende Dokumente. Karlheinz Steier erläutert: «Die Architektur der Software ist aus unserer Sicht sehr vorteilhaft. Man kann selbst individuelle Funktionen und Routinen erstellen und kundenspezifisch einsetzen.»

Doppelte Datensätze vermeiden

Mehrfach angelegte und gespeicherte Datensätze zu erkennen und zu entfernen, trägt dazu bei, effizienter und kostengünstiger zu arbeiten. Der Einkauf kann Aufträge bündeln und höhere Rabatte verhandeln. Grössere Auftragslose minimieren den Aufwand in der Fertigung. In der Logistik und im Lager wird die Kapitalbindung reduziert. Konstrukteure finden dank korrekt gepflegter Daten bereits vorhandene Bauteile und Komponenten. Diese können sie mehrfach nutzen. Damit reduzieren sie einerseits die Zeiten und den Aufwand in der Kon­struktion, andererseits optimieren sie die nachfolgende Prozesse von der Fertigung bis zur Logistik. Auch der Kundendienst findet zuverlässig passende Ersatzteile.

Zum Optimieren der Daten stellt die Datensuchmaschine classmate FINDER zwei Funktionen zur Verfügung. Zum einen findet sie das geforderte Bauteil, zum anderen bereinigt sie eine bestehende Datenbasis. Unterschiedliche Suchen lassen sich kombinieren. Zudem bietet die Software eine einfach verständliche und komfortable Bedienung. So können Nutzer ohne besondere Softwarekenntnisse den Datenbestand abfragen und durchsuchen. Ergebnisse zeigt die Software in übersichtlichen Listen sowie als 2D- und 3D-Vorschaubilder. Die bereinigte und aufbereitete Datenbasis verringert die Durchlaufzeiten, den Aufwand und die Kosten in den kaufmännischen und den produktionstechnischen Abläufen.

Schreibweisen und Übersetzungen standardisieren

In allen gespeicherten Daten müssen unter anderem unterschiedliche Datenformate, Sprachen, Einheiten und Nummernkreisläufe für unterschiedliche Strukturen einheitlich formatiert und ergänzt sowie für unterschiedliche Nutzungen aufbereitet werden. Bisher war es erforderlich, mehrsprachige Angebots-, Bestell- und Stammdatentexte manuell zu ändern und zu ergänzen.

Automatisieren lässt sich diese aufwendige Bearbeitung mit dem Softwaremodul classmate textgenerator. Aus der Klassifikation heraus generiert die Software die notwendigen Texte. Dabei werden alle Informationen zentral gepflegt. Das verringert den Aufwand unter anderem für Übersetzungen. Zudem erhöht es deutlich die Zuverlässigkeit und die Prozesssicherheit. Es gewährleistet, dass alle gespeicherten Informationen den gleichen Standards entsprechen. Sowohl das Klassensystem, die Materialstämme als auch Kurz- oder Langtexte können mit Hilfe von classmate und einer Übersetzungsdatenbank automatisch in Fremdsprachen übertragen und fortlaufend aktualisiert werden.

CAD-Daten pflegen

Um Einheitlichkeit und Datenqualität zu bewahren, sollten Fertigungsunternehmen ihre CAD-Daten mit Hilfe einer Klassifizierung strukturieren und organisieren. Das sorgt dafür, Konstruktionsmodelle häufiger und mehrfach zu verwenden und Bauteile zu standardisieren. Es entlastet und beschleunigt auch die Arbeitsvorbereitung und die NC-Programmierung. Zudem hilft es dem Einkauf, schneller und günstiger Rohlinge und Normteile zu beschaffen. Die benötigte strukturierte Pflege von CAD-Modellen automatisiert das Softwaremodul classmate CAD. Dazu analysiert es die 3D-CAD-Daten anhand der Geometrie – unabhängig von der Modellierungsmethodik. Danach pflegt die Software automatisch die 3D-Modelle in einen zuvor entwickelten Klassifizierungsbaum ein. Zudem berechnet die Software selbsttätig für jedes CAD-Modell einen Index, einen geometrischen Fingerabdruck. Mit diesem lassen sich sehr schnell und einfach ähnliche Bauteile auf Basis einer vorhandenen Geometrie finden und identifizieren.

Systemübergreifend arbeiten

Daten aus unterschiedlichen Systemen können miteinander kommunizieren. Dazu sind die Vorgänge durch flexible Schnittstellen zwischen ERP-, PDM- und CAD-Systemen zu automatisieren. Dies leistet die Software classmate. Als zentraler Dreh- und Angelpunkt unterstützt und koordiniert sie alle gängigen Systeme. SAP-Kunden ermöglicht classmate DATA eine erheblich schnellere und komfortablere Datenpflege ausserhalb der SAP-Oberfläche und eine einfache Konfiguration des Klassensystems. Speziell aufwendige Arbeitsschritte, wie das Anlegen neuer Klassen, lassen sich deutlich schneller ausführen. So kann eine bestehende Klassifikation ausgelesen und deren Struktur vollständig in die Software classmate DATA importiert werden. Dort wird sie modifiziert oder mit Klassifikationsregeln versehen. Ebenso kann die mit der Software classmate DATA strukturell und inhaltlich bearbeitete Klassifikation nach SAP exportiert werden.

Kostenkalkulation und Arbeitsplanung automatisieren

Bis zu 80 Prozent der Fertigungskosten bestimmt bereits die Konstruktion. Oft wird jedoch erst nach der Konstruktion kalkuliert. Häufig fehlen Rückmeldungen über zu hohe Kosten oder man erkennt die Kosten zu spät. Eine die Konstruktion begleitende Kalkulation verbessert dies deutlich. Sie fördert nicht nur kostenoptimiert zu konstruieren, sondern sorgt auch für kürzere Durchlaufzeiten beim Erstellen von Angeboten. Werden Bauteile und Komponenten zugekauft, kann der Einkauf mit vorkalkulierten Kosten geschickter verhandeln. Derzeit unterstützen übliche 3D-CAD- oder PLM-Systeme die begleitende Vorkalkulation nicht oder nur unzureichend. Frühes und stets reproduzierbares Wissen über Produkt- und Produktionskosten trägt aber entscheidend dazu bei, die Herstellungskosten niedrig zu halten und Make-or-Buy-Entscheidungen zu vereinfachen. Das Softwaremodul classmate PLAN optimiert deutlich diese Prozesse. Es ermittelt Arbeitsgänge, berechnet die Fertigungskosten und erkennt Kostentreiber innerhalb kürzester Zeit. Das gelingt zu jedem beliebigen Zeitpunkt während des Konstruktionsprozesses.

Wie Thomas Jäger von Océ Printing Systems bestätigt, lässt sich diese Software zudem sehr einfach bedienen. «Die Benutzeroberfläche ist selbsterklärend. Jeder, der den Umgang mit einem PC gewohnt ist, kann auch classmate PLAN handhaben. Somit lässt sich die Software innerhalb kürzester Zeit in unterschiedlichen Bereichen nutzen», fügt er an. Das trägt entscheidend dazu bei, auf Kosten zu achten und die Prozesse in der Konstruktion, bei der Kalkulation und den Freigaben deutlich zu beschleunigen.

Stammdaten zentral verwalten und pflegen

Unternehmen profitieren von einer zentralen Stelle zum Verwalten und Pflegen der Stammdaten. Die Datenqualität ist ein Grundpfeiler für eine optimale Fertigung. Dies gilt besonders mit Blick auf Industrie 4.0. Schlanke, exakt definierte Prozesse zum Anlegen und Verwalten von Daten beschleunigen die Arbeitsabläufe und erhöhen die Prozesssicherheit durch eine hohe Datenqualität. Dubletten und Fehler in den Materialstammdaten werden effektiv verhindert. Dies bringt Fertigungsbetrieben eine höhere Wiederverwendungsrate und begrenzt den Aufwand zum Verwalten der Bauteile. Ausserdem wird eine unnötige Vielfalt an CAD-Daten vermieden. Stammdaten zu bereinigen, ist ein erster wichtiger Schritt zu Industrie 4.0. Die Spezialisten der simus systems GmbH unterstützen Anwender und Fertigungsbetriebe mit praxisorientierten, individuell und spezifisch anpassbaren Prozessen. SMM

(ID:45275096)