Contact Software: Product Lifecycle Management Effizienter dank aktueller Projektdaten

Von Michael Wendenburg Lesedauer: 4 min |

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Die Sersa Maschineller Gleisbau AG, Hinwil, hat mit der PLM-Software CIM-Database von Contact Software ihre Abläufe vom Engineering bis zur technischen Zulassung weitreichend optimiert.

Für Spezialmaschinen im Gleisbau sind eine Vielzahl an Bauteilen und Komponenten zu konstruieren, zu fertigen, zu erfassen und über die Nutzungsdauer zu verwalten.
Für Spezialmaschinen im Gleisbau sind eine Vielzahl an Bauteilen und Komponenten zu konstruieren, zu fertigen, zu erfassen und über die Nutzungsdauer zu verwalten.
(Bild: Rhomberg Sersa Rail)

Das auf Gleisbau und -instandhaltung spezia­lisierte Schweizer Unternehmen entwickelt und betreibt Spezialmaschinen. Üblich sind bei Änderungen und beim Aufbau von Gleis­anlagen die betreffenden Bahnstrecken lange Zeit gesperrt. Beim Instandhalten und In­standsetzen dagegen wird meist nachts gearbeitet, um die Bahnstrecken tagsüber befahren zu können. Dies erfordert Gleisbaumaschinen, die schnell in die Baustelle einfahren und nach getaner Arbeit vor Tagesanbruch wieder ausfahren. Sersa entwickelt, betreibt und wartet diese Art von Spezialmaschinen für eigene Projekte in der Schweiz und unterstützt die Schwestergesellschaften bei Bedarf.

Individuell entwickelte Maschinen

«Wir sind die Maschinenbauer im Baukonzern und betreiben allein in der Schweiz über 70 Gleisbaumaschinen und etliche Wagen», sagt Vincent Kuring, der als Abteilungsleiter Engineering & Projekte mit seinem Team für die Neubeschaffung, Weiterentwicklung und Zulassung der Maschinen zuständig ist. «Da jede dieser Maschinen kundenspezifisch ist, stimmen wir uns bereits bei der Entwicklung eng mit den Herstellern ab. Zum Teil entwickeln und bauen wir Spezialmaschinen auch selbst. Zudem führen wir die Wartung und Instandhaltung durch und nehmen in Absprache mit Zulieferern Verbesserungen vor.» So entstehen Unikate, die zum Beispiel für die Schweizer Bundesbahn im Normal­spurnetz oder für die Rhätische Bahn im Meterspurnetz ausgelegt sind. Ehemals war es wegen der Vielzahl an Maschinen schwierig und aufwendig, den Überblick über den aktuellen Stand der Kon­struktionen und Entwicklungsprojekte zu behalten. Die selbst im Unternehmen entwickelte PDM-Lösung war in die Jahre gekommen und erfüllte die heutigen Qualitätsanforderungen nicht mehr, wie Vincent Kuring erläutert. Er führt aus: «Damit konnten wir weder an unseren komplexen 3D-Daten und Zeichnungen mit mehreren Kollegen gleichzeitig arbeiten noch automatisch Stücklisten ableiten oder mechatronische Stücklisten verwalten.»

Schnell finden und parallel bearbeiten

Inzwischen hilft die Software CIM Database PLM den Mitarbeitenden, ihre Konstruktionsdaten und Projektinformationen zusammenzuhalten und schnell wiederzufinden. «Je länger wir die Suchfunktionen nutzen, desto klarer wird uns, wie mächtig sie sind», sagt Vincent Kuring. «Stark ist vor allem die Enterprise Search, die es ermöglicht, auch die Dokumente selbst nach Textstellen zu durchsuchen. In Verbindung mit Contacts Classification Tool konnten wir Hunderte von Dubletten im Teilebestand finden, eliminieren und die Wiederverwendung von Norm- und Standardteilen steigern.» Das PLM-System überwacht, wer welche Modelle ausgecheckt hat, so dass mehrere Personen gleichzeitig an einer Baugruppe arbeiten können. Das hat die Entwicklungszeiten verkürzt. Auch die automatische Ableitung der Stücklisten, die ohne weiteren Aufwand gebildet werden, wenn die Modelle stimmen, ist ein Mehrwert. «Mein Kollege, der die Leiterplatten mit Hunderten von Widerständen, Transistoren und anderen Komponenten entwickelt, benötigte ein bis zwei Tage, um die Stückliste händisch zu erstellen», so Vincent Kuring. «Jetzt speichert er sein Modell und die Stückliste wird automatisch abgeleitet. Das ist ein Riesenzeitgewinn.»

Gemeinsam mit Zulieferbetrieben arbeiten

Die Zusammenarbeit intern und mit externen Partnern zu optimieren sowie die Entwicklungszeiten und -kosten zu reduzieren, waren wesentliche Ziele bei der Systemauswahl. Sersa legte grossen Wert auf eine CAx-neutrale Lösung, weil das Unternehmen neben der Mechanik-, Hydraulik- und Pneumatik-Konstruktion mit Autodesk Inventor auch Eplan für die Elektrotechnik und OrCAD für das PCB-Design einsetzt. Diese Anforderung erfüllten nur drei Hersteller, von denen Contact Software das Rennen machte. Ein wichtiges Entscheidungskriterium war neben der Integrationsfähigkeit das Baukastenprinzip der Elements-Plattform von Contact Software. So konnte Sersa mit den PDM-Bausteinen von CIM Database starten und seine Anwendung bei Bedarf flexibel erweitern. «Ausschlaggebend war auch der Workspace Desktop, der unsere Key User beim Besuch eines Referenzkunden auf Anhieb überzeugte», sagt Vincent Kuring. Die Konstrukteure können ihre Daten damit strukturiert in einem Container speichern und sie erst ab einem bestimmten Reifegrad als Artikel ins PLM-System einchecken.

CAx- und ERP integrieren

Sersa setzt die Software CIM Database derzeit vor allem für das Produktdaten-Management ein. Die Mitarbeiter im Engineering verwalten, klassifizieren und versionieren damit ihre Inventor- und OrCAD-Daten sowie andere projektrelevante Dokumente. Zudem unterstützt die Lösung die Freigabe- und Änderungsprozesse. Vincent Kuring räumt ein, dass das integrierte Projektmanagement noch nicht intensiv genutzt wird. Es dient bislang dazu, die Daten und Dokumente mit den Projekten zu verknüpfen und ihren Status nachzuvollziehen. Das ERP-System Abacus, mit dem Sersa Produktionsplanung, Einkauf und Logistik steuert, ist ebenfalls an die Software CIM Database angebunden. Die Schnittstelle ist bidirektional angelegt. Bisher werden nur die Informationen über einzelne Artikel und noch keine Dateien und Stücklisten übertragen. Beabsichtigt ist, das demnächst zu erweitern. Auch fehlt noch eine Schnittstelle zwischen Abacus und Boom Maintenance Manager, mit dem die gesamte Rhomberg Sersa Rail Group die Instandhaltung ihrer Schienenfahrzeuge ECM-konform (Entity in Charge of Maintenance) steuert und dokumentiert. Sie wird es möglich machen, Informationen aus dem Instandhaltungsprozess über das ERP- an das PLM-System zurückzuspielen und für die Weiterentwicklung der Maschinen zu nutzen.

In der Cloud jederzeit verfügbar

Die Software CIM Database ist als kundenindividuell konfigurierte Anwendung bei Sersa in der Cloud Azure von Microsoft installiert. Derzeit arbeiten Anwender in der Mechanikkonstruktion, der Fertigung und im Elektronikdesign mit dem System. Kollegen in Einkauf, Projektmanagement und In­standhaltung teilen sich Viewing-Lizenzen, um auf Artikelstammdaten, Stücklisten und Zeichnungen zuzugreifen. Demnächst soll Eplan an CIM Data­base angebunden werden, um so die vollständige Mechatronik-Stückliste im System abzubilden. Vincent Kuring ist mit der PLM-Lösung und ihrem Hersteller zufrieden. «Die Zusammenarbeit mit Contact Software funktioniert sehr gut. CIM Database scheint auf den ersten Blick etwas kompliziert, ist jedoch sehr durchdacht. Ich freue mich bereits auf die neue Version, weil wir dann den vollen Funktionsumfang im Webbrowser nutzen können.» (kmu) SMM

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