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Innovationsforum Automation: effiziente Intralogistik Intralogistik automatisieren und digitalisieren
Mit kollaborativen Robotern, künstlicher Intelligenz (KI), smart vernetzten Prozessen und autonomen Systemen lassen sich in Logistik und Produktion zunehmende Bestellfrequenzen und kleinere Einzelmengen bewältigen.
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Automatisierung als Bestandteil von Industrie 4.0 ist vielfältig. Zum Beispiel arbeiten in hoch automatisierten Distributionszentren häufig Roboter. Passende Lösungen sollen sich flexibel konfigurieren lassen. Dann kann man beispielsweise auf Produktänderungen oder schwankende Nachfragen reagieren. Roboter erweisen sich inzwischen als sehr flexibel. Mit Hilfe von Sensoren sammeln und verarbeiten sie Daten und entscheiden autonom. Sie interagieren dabei mit Menschen und teilen ihr Wissen. Das ist nützlich bei mehreren in einem Distributionszentrum zusammenarbeitenden Robotern.
Roboter lassen sich flexibel beispielsweise zum Kommissioniern einsetzen. Beim Picken arbeiten sie genau, hoch produktiv und fehlerfrei. Sie können ohne ergonomische Hilfsmittel schwere Nutzlasten heben. Sie befreien das Personal von ermüdenden, monotonen Tätigkeiten.
Kollege Roboter greift zu
Beispielsweise das Roboter Piece Picking Module vom Intralogistikspezialist Dematic kann unterschiedlichste Produkte automatisch handeln. Das reicht von sehr kleinen und leichten Kosmetik-Produkten bis hin zu grösseren Automobilkomponenten. Dabei bewältigt die Einzelstückgut-Kommissionierzelle 600 bis 1200 Produkte stündlich. Mit der im Roboterarm integrierten Software scannt und verifiziert die Zelle die eingehenden Container und bestimmt die Lage der enthaltenen Produkte. Künstliche Intelligenz ermöglicht, die Merkmale der unterschiedlichen Produkte zu erkennen und zu differenzieren. Gemäss der Auftragsliste pickt der Roboterarm dann die Produkte und legt sie in den dafür vorgesehenen Behälter.
Zum Lagern und Kommissionieren eignen sich alternativ auch Shuttle-Systeme. Sie bestehen aus einem Regalsystem, Shuttles, Liften, Regalförderern und einer Kontrollsoftware. Sie koordinieren sämtliche Abläufe zwischen Lager, Kommissionierung und Auftragszusammenstellung automatisch. Weltweit im Einsatz ist zum Beispiel das Dematic-Multishuttle-System für gemischte Produkte unterschiedlicher Abmessungen. Die autonomen Shuttles können stündlich bis zu 1200 ein- und ausgehende Ladungen abarbeiten. Sie steigern somit deutlich die Effizienz beim Lagern, Kommissionieren und Bereitstellen.
Autonom im Lager unterwegs
Beim innerbetrieblichen Transport steigern fahrerlose Transportsysteme (FTS) die Effizienz und die Produktivität, da sie rund um die Uhr an wöchentlich sieben Tagen (24/7) zur Verfügung stehen. Die autonomen Fahrzeuge können in den Produktionsprozess integriert werden. Sie eignen sich insbesondere für den Transport gefährlicher oder empfindlicher Produkte. Häufig sind sie für Umgebungen mit besonderen Forderungen und Bedingungen, wie in Kühl- oder Lagerhäusern, konfigurierbar. Sie bewältigen auch mehr als die klassische Beförderung. So können FTS von Dematic die beförderten Güter wiegen und eine eventuell fehlerhafte Zusammensetzung erkennen.
Sämtliche Prozesse intelligent vernetzen
Industrie 4.0 steht in der Intralogistik nicht nur für autonome Lösungen, sondern auch für eine intelligente Vernetzung von Logistik und Produktion. Ziel ist es, alle Waren-, Informations- und Ressourcenströme automatisch zu steuern, zu analysieren und strategisch zu optimieren. Durch eine Datenauswertung in Echtzeit sollen Distributionszentren effizienter denn je gestaltet werden. Softwarelösungen sind deshalb zu einem echten Wettbewerbsfaktor geworden.
Die Entwicklung geht dabei von einer zentralen Inhouse-IT hin zu Cloud-basierten Lösungen. Das minimiert die Kosten. Die Systeme lassen sich
kurzfristig installieren und nutzen. Zudem bieten sie eine höhere Ausfallsicherheit. Darüber hinaus können Unternehmen standortübergreifend auf
die gesammelten Informationen zugreifen. Die in die Cloud integrierten Monitoring-Tools kategorisieren und analysieren die Daten automatisch. Auf dieser Basis generiert die Software im Anschluss beispielsweise Fehler- oder Wartungsmeldungen. So können Unternehmen ihre Anlagen und Syste-
me wesentlich einfacher kontinuierlich fehlerfrei
nutzen.
Unternehmensweite Softwarelösung
Mit dem Softwareportfolio Dematic iQ lassen
sich Daten für die Auftragsabwicklung, den Lagerbetrieb, die Wartung und die Analyse intelligent
miteinander vernetzen. Die Software stellt alle verwertbaren Informationen benutzerfreundlich
in Form von Echtzeit-Analysen und -Visualisierungen bereit. Das ermöglicht, aufgrund datengesteuerter Entscheidungen zum einen Störungen zu vermeiden und zum anderen die Nutzungsdauer der Anlagen sowie die Effizienz der gesamten Logistik zu optimieren.
Mit dem ganzheitlichen und lagerübergreifenden Ansatz schafft diese Softwarelösung zudem eine umfassende Übersicht und Transparenz über Ausrüstung, Arbeitskräfte und Anlagen in einem einzigen System.
Fortschreitender Wandel
Die Intralogistik befindet sich in einem raschen Wandel hin zur Digitalisierung. Während viele grosse Konzerne bereits umfassend modernisieren, schlummert in kleinen und mittleren Betrieben noch grosses Potenzial. Es gilt, die Supply-Chain mithilfe neuer Technologien und Lösungen zu optimieren. Dabei muss man die Transformation proaktiv mitgestalten. Nur so kann man sich dauerhaft am Markt etablieren.
Über weitere Details in diesem technologischen Wandel berichtet Guido Böhm, Business Development Manager Dematic Central Europe, anlässlich seines Fachvortrags zum SMM Innovationsforum in Bern. Dabei erläutert er insbesondere die wettbewerbsentscheidenden Vorteile, die sich aus zunehmend flexibleren, schnelleren und zuverlässigeren Prozessen ergeben. - kmu - SMM
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