Pionierpreis-Gewinner Laser schneiden Knochen: AOT gewinnt Pionierpreis 2014
>> Das Start-up AOT AG gewinnt den Pionierpreis 2014 des Technopark Zürich und der Zürcher Kantonalbank. Der Preis wurde dieses Jahr zum 24. Mal vergeben und würdigt technologische Innovationen, die dank unternehmerischer Pionierleistung kurz vor dem Markteintritt stehen.
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AOT entwickelt medizinische Geräte und Werkzeuge für Operationen, bei denen sich ein oder mehrere Knochen gezielt durchtrennen lassen, um beispielsweise Fehlstellungen im Schädel und Gesichtsbereich zu korrigieren.
Das erste von AOT entwickelte Produkt ist ein computerunterstütztes, von Robotern gesteuertes Laser-Osteotom, genannt CARLO (Computer Assisted, Robot-guided Laser Osteotome). Das innovative medizinische Gerät schneidet Knochen bei komplexen Eingriffen am Kopf oder bei anderen anspruchsvollen Operationen. Das Unternehmen verfolgt dabei die Vision, diese Operationen, Osteotomie genannt, kontaktfrei durchzuführen. Mechanische Werkzeuge wie Sägen und Bohrer werden durch einen Laser ersetzt, der mithilfe von Roboter-, Sensor- und Navigationssysteme gesteuert und kontrolliert wird. Auf diese Weise lassen sich die Osteotomien autonom durchführen und die Knochenchirurgie wird vollkommen neu definiert.CARLO ermöglicht neue Schnittgeometrien, ist äusserst präzise, fördert eine schnelle Heilung und verbessert die Sicherheit.
Markteinführung in ganz Europa
Der Markteintritt ist spätestens für Anfang 2016 geplant. Diesen Sommer werden in einer weiteren Untersuchung die erhöhte Präzision und einige neue Sicherheitssysteme überprüft. Die finalen klinischen Tests stehen für 2015 auf dem Programm, anschliessend wird der Markteinführung in Europa nichts mehr im Wege stehen. Prioritäre Zielmärkte werden öffentliche Spitäler und Privatkliniken sein.
Die Aussichten für CARLO sind vielversprechend. Gemäss neuesten Marktberichten wächst die robotergesteuerte Chirurgie pro Jahr um über 20%. Und Konkurrenz ist zurzeit nicht in Sicht. Kein anderes Unternehmen ist in diesem Bereich so weit wie AOT. Dementsprechend ehrgeizig sind die Wachstumspläne des Unternehmens: 2018 werden Einnahmen von über 10 Mio. Franken erwartet.
Spin-off der Universität Basel
Gegründet wurde AOT als Spin-off des Hightech-Forschungs-Zentrum der Universität Basel im Jahr 2011 von den beiden Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen Prof. Dr. Dr. Hans-Florian Zeilhofer und PD Dr. Dr. Philipp Jürgens, dem Software und Robotik-Ingenieur Prof. Dr. Philippe C. Cattin und dem Laserphysiker Dr. Alfredo Bruno. Mittlerweile sind neun Mitarbeitende für AOT in Basel tätig, seit März 2014 ist das Unternehmen als Hersteller von Medizinprodukten nach DIN 13485:2012 zertifiziert.
Preisverleihung
Der Pionierpreis 2014 wurde vor rund 360 Gästen übergeben. Prof. Dr. Gian-Luca Bona, Präsident der Stiftung Technopark Zürich und der Jury, hielt die Laudatio. Dr. Jörg Müller-Ganz, Präsident des Bankrates der Zürcher Kantonalbank, der Sponsorin des Pionierpreises, überreichte anschliessend den Preis im Wert von 98'696.04 Franken. Ehrengast war Monisha Kaltenborn, CEO von Sauber Motorsport AG und Teamchefin Sauber Formel 1 Team.
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