AR/VR/Robotics PTC nimmt komplexe Logistikprozesse ins Visier
Vernetzte Produkte verändern den Wettbewerb. Das Internet der Dinge (IoT) und die digitale Transformation beeinflussen die Logistik disruptiv. Auf der Fachkonferenz Liveworx 18 gab das Softwarehaus PTC aus Needham (USA) Einblicke in künftige Arbeitswelten. Im Januar wird PTC seine neue Zentrale im Bostoner Seaport eröffnen.
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Smart Manufacturing, 3D-Druck, Analysesoftware, Augmented, Virtual und Mixed Reality – all diese Technologien haben das Potenzial, die reale (physische) und die digitale Welt einander anzunähern, und bergen gleichzeitig doch großes disruptives Potenzial in sich. Die Komplexität der Produktentwicklung und angrenzender Bereiche, insbesondere der Intralogistik, nimmt von Jahr zu Jahr zu.
IoT wird CAD den Rang ablaufen
Im deutschsprachigen Markt war die Ausrichtung des Softwareanbieters PTC in der Vergangenheit klar auf Branchen wie Automotive, Life Science und Prozessindustrie zugeschnitten. Stephan Ellenrieder, Senior Vice President Zentraleuropa sowie Geschäftsführer Deutschland bei PTC, sieht im DACH-Raum das Thema Augmented Reality immens wachsen. „Hatten wir im letzten Jahr Product-Lifecycle-Management als stärkstes Segment, wird im nächsten Fiskaljahr das Thema IoT dem CAD-Umsatz den Rang ablaufen“, so Ellenrieder.
Das größte Business-Potenzial hat seiner Einschätzung nach die Serviceoptimierung: den Servicetechnikern nach dem Motto „Ich sehe, was Du siehst“ die Chance zu geben, entweder Fehler gleich selbst zu beheben oder, wenn die „Service-Kavallerie“ ausrücken muss, mit den richtigen Ersatzteilen vor Ort zu sein. „Sie machen sich keine Vorstellung davon, wie oft in der Nutzfahrzeugbranche Servicefachkräfte ausrücken. Die fahren 500 km und weiter an den liegen gebliebenen Lkw heran und stellen dann fest, dass sie genau das Teil, was sie jetzt brauchen, nicht dabei haben“, so Ellenrieder. In solchen Fällen sei der vorherige Einsatz eines Handhelds oder einer Datenbrille natürlich von Vorteil.
Wachstum in der Logistik
Ein neues Wachstumsfeld hat sich PTC jüngst bei logistischen Prozessen im Einzelhandel, bei Schuhen oder in der Bekleidungsindustrie eröffnet. Adidas, Nike oder C&A hätten wie ein Produkthersteller die Notwendigkeit, ihre Komplexität zu beherrschen – und Komplexität bei einem Bekleidungshersteller sei eben die Supply Chain. „Das können Sie mit einem Werkzeug wie Windchill in der Ausprägung ‚FlexPLM‘, so heißt unsere Lösung, genauso abdecken“, erklärt der Deutschland-Geschäftsführer. Hinzu kämen auch hier Themen wie AR und der Additive-Manufacturing-Gedanke. Nike und Adidas hätten die Vision, dass Kunden zuhause ihren Laufschuh konfigurieren, mit dem Datenstick in den nächsten Store gehen und ihr Produkt dort in 3D ausdrucken.
Zuhause könne man sich sogar zuvor ansehen, wie der Schuh am eigenen Fuß aussieht. „Das ist schon spruchreif. Mein Sohn ist der größte Adidas-Personalized-Kunde, konfiguriert sich, glaube ich, alle zwei Wochen einen neuen Schuh.“ Einen interessanten Neukunden hat PTC auch mit Lufthansa Cargo gewonnen, das komplexe Anforderungen an seine Logistikprozesse der Zukunft hat.
Wettbewerbsentscheidende flexible Werkzeuge
Walmart als langjähriger Kunde hat PTC dagegen bei Metro als Referenzkunde gedient. Ellenrieder: „Ich hätte auch nie gedacht, dass ich einmal mit Metro in interessante Verhandlungsgespräche treten kann. Man muss die Sprache dieser Logistik-Technologieunternehmen beherrschen. Man muss die Business-Probleme und deren Auswirkungen genau analysieren und Hausaufgaben machen, ansonsten kann man da Werkzeuge wie Windchill oder Thingworx nicht einfach anbieten.“ Solch ein Werkzeug müsse dann eben so flexibel sein, dass das kleine feine wettbewerbsentscheidende Kriterium für Metro möglich sei.
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