>> Neue Fraunhofer-Projektgruppe: Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS

Redakteur: lic.rer.publ. Susanne Reinshagen |

Ressourcenknappheit und steigende Rohstoffpreise zwingen zur effizienten Nutzung und zum Recycling. Dabei stellt sich die Frage wie sich die wertvollen Rohstoffe, die in vielen Produkten stecken, intelligent und kostengünstig zurück gewinnen und nachhaltig wieder verwerten lassen? Und wie kann man ein Produkt von vornherein so gestalten, dass Recycling und Nachnutzung optimal möglich sind? Diesen Fragen rund um das Thema Wert- und Rohstoffe widmet sich die neue Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS.

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Elektronikschrott enthält wertvolle Bestandteile. (Bild: Fraunhofer)
Elektronikschrott enthält wertvolle Bestandteile. (Bild: Fraunhofer)

Nicht nur die Nachfrage für Rohstoffe wie Kupfer, Nickel, Eisen, Öl, Kohle und Co. steigt kontinuierlich, auch die Preise klettern nach oben. 2010 schoss der Rohstoffpreisindex des Weltwirtschaftsinstituts – in Euro berechnet – um mehr als 30 Prozent nach oben. Denn trotz aller Krisen, die Wachstumsdynamik in den Schwellen- und Entwicklungsländer wird die Nachfrage nach Rohstoffen langfristig vervielfachen. Besonders schnell wächst der Bedarf an raren Metallen und Seltenen Erden. Vielfach stecken die Stoffe schon in vorhandenen Produkten, aber sie lassen sich nur schwer wieder in den Stoffkreislauf zurückholen. »Genau hier beginnt die Aufgabe der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS«, erklärt Prof. Gerhard Sextl, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC, der gemeinsam mit Partnerfirmen des Materials Valley e.V. die Gründung massgeblich initiierte. »Zunächst sollen dort valide Daten zu den globalen Stoffkreisläufen zusammengetragen und analysiert werden, um Ressourcenstrategien erstellen zu können. Parallel dazu werden neue Verfahren zum Recycling von kritischen Wertstoffen unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten entwickelt«.

Ströme der Wertstoffe analysieren

Das umschreibt in knappen Worten zwei der drei Bereiche, auf denen das IWKS arbeiten wird: Unter der Überschrift »Wertstoffkreisläufe und Resourcenstrategien«, geht es darum, Wertstoffströme zu analysieren. Welche Rohstoffe benötigen einzelne Industriezweige und Produkte? Stehen die erforderlichen Mengen zu Verfügung und können sie geliefert werden? Aufbauend auf diesen Fragestellungen will das Team am IWKS Studien und Ressourcenstrategien erstellen, so dass sich aufkommende Engpässe voraussehen, vermeiden oder ausgleichen lassen, sowie Handlungsoptionen für Wirtschaft und Politik abgeleitet werden können.

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