Messenachschau EMO 2021 Features für optimierte Automation

Redakteur: Anne Richter

Okuma hat sich auf der EMO mit einer Art eigenem Maschinenpark präsentiert. Mit dabei waren eine Welt- und eine Europapremiere, der «Long Tool Stocker» für den Einsatz langer Werkzeuge und verschiedene hochpräzise und verlässliche Zerspanungslösungen.

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Das integrierte Robotersystems Armroid erhöht die Effizienz der Okuma Dreh- und Fräsmaschine Multus B250II.
Das integrierte Robotersystems Armroid erhöht die Effizienz der Okuma Dreh- und Fräsmaschine Multus B250II.
(Bild: Okuma)

Okumas Ankündigung, auf der EMO Milano 2021 mit der Weltneuheit MA-600HIII anzureisen und zum ersten Mal auch die MB-80V in Europa live zu zeigen, stiess bei den Kunden auf breites Interesse. «Wir haben weitere fünf Maschinen im Gepäck, die wirklich jede Anforderung vom Drehen über das Fräsen und Schleifen bis zur Zerspanung hochpräzise und effizient lösen», beschreibt Norbert Teeuwen, Geschäftsführer der Okuma Europe GmbH, den Messe­auftritt. Auf 574 m² hat Okuma eine Art eigenen Maschinenpark eröffnet.

Automation und unterbrechungsfreier Roboterbetrieb

Das neu entwickelte horizontale Bearbeitungszentrum MA-600HIII ermöglicht dank optimierter Features grösstmögliche Automation und unterbrechungsfreien Roboterbetrieb. Dabei überzeugt das Mitglied der bewährten MA-H-Serie durch noch höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit, Maschinenleistung und Präzision. Dafür kommt unter anderem eine neu entwickelte Universalspindel zum Einsatz. Zudem trägt die MA-600HIII durch das spezielle Energiesparsystem «ECO Suite» zu geringerem Stromverbrauch und reduzierter Umweltbelastung bei. Insbesondere in der Automobilbranche, Landwirtschaft oder bei der Fertigung von Baumaschinen und Eisenbahnteilen erfüllt die Maschine so sämtliche Anforderungen an Prozesssicherheit und Formgenauigkeit.

Neues Modell zur Bearbeitung grosser Werkstücke

Die MB-80V ist das grösste Modell der bewährten MB-V-­Serie für eine wirtschaftliche Schwerzerspanung und zugleich Feinbearbeitung in höchster Präzision. Der Arbeitsbereich des Vertikalzentrums umfasst Tischabmessungen von 2000 x 800 Millimetern. Somit empfiehlt sich die Maschine unter anderem für die Anforderungen von Automobil­zulieferern und anderen Industrien mit grossen Werkstücken. Aufgrund der besonderen Wiederhol­genauigkeit und hohen Dynamik profitieren Kunden bei der Bearbeitung von maximaler Qualität und Präzision. Letztere wird – ebenso wie enge Toleranzen – auch durch die grosse thermische Stabilität unterstützt. Durch das optimierte Maschinendesign steigt ausserdem die Produktivität: Die Maschine ist so konzipiert, dass eine maximale Maschinenauslastung erreicht wird. Dafür sorgt zum Bei-
spiel die leistungsstarke und optional angeordnete Späne­spülung im Zusammenspiel mit den integrierten, breiten Scharnierband-Späneförderern. Dank des optional erhältlichen Plattenwechslers ist ein längerer unbeaufsichtigter Betrieb ebenfalls möglich.

Ausserdem hat Okuma das Universal Center
MU-6300V-L auf der EMO präsentiert. Es kombiniert Drehen und 5-Achs-Multitasking-Bearbeitung und erlaubt dank der Portalbauweise eine prozess­intensive Bearbeitung sowie eine Hochgeschwindigkeits- und hochpräzise Schwerzerspanung. Dabei ist eine konstante Bearbeitung vom ersten bis zum letzten Teil sichergestellt.

Mehr Effizienz dank Automatisierung

Das vertikale Bearbeitungszentrum Genos M560V-e in Kombination mit der Okuma-eigenen Auto­mationslösung Standroid schafft extreme Werk­stückgenauigkeiten bei Schwerstzerspanung und Feinbearbeitung. Dafür sorgt u. a. die thermische Stabili­tät, die engste Toleranzen hält. Automatisierung steht auch bei der Dreh- und Fräsmaschine Multus B250II Armroid im Fokus: Sie ermöglicht eine komplexe Komplettbearbeitung mit Hochgeschwindigkeit und steigert die Effizienz dank des integrierten Robotersystems Armroid. Die optimale Auslastung und Massstabilität wird ausserdem durch das standardmässige Kollisionsvermeidungssystem (CAS) und das Thermo-Friendly-Concept unterstützt – auch bei sich ändernder Umgebungstemperatur.

Das Dreh-Fräszentrum Multus U5000 in Fahrständer-Bauweise überzeugt durch Stabilität, Präzision und kompakte Frässpindel bei der prozess­intensiven 5-Achsen-Komplettbearbeitung jeder Losgrösse. Simultan- und Synchronbearbeitung sind dank Gegenspindel und dem unteren optionalen Werkzeugrevolver möglich. Erstmals wurde auf der EMO Milano 2021 die Maschine mit der Ausstattung «Long Tool Stocker» für den sicheren Einsatz langer Werkzeuge gezeigt. Ein zusätzliches, lineares Werkzeugmagazin über dem Reitstock bevorratet drei Werkzeuge bis Durchmesser 60 mm, mit einer Länge von maximal 600 mm und einem maximalen Gewicht von 16 kg. Für optimale Bedienbarkeit sorgen die neueste Generation der OSP-Steuerung sowie der 19-Zoll-Touchscreen mit ergonomisch optimiertem Bedienpanel.

Aussenschleifen: grösstmöglicher Arbeitsraum bei minimaler Stellfläche

Auch für das Aussenschleifen hat Okuma die richtige Lösung: Die GP26W in Kreuzschlittenbauweise vereint minimale Stellfläche und grösstmöglichen Arbeitsraum für Werkstücke bis zu einem Schleifdurchmesser von 200 mm bei einer Spitzenweite von bis zu 400 mm. Sie werden mit der Okuma-­eigenen hydrodynamischen Spindel mit einer Rundlaufgenauigkeit von 0,01 µm bei einer Schleifgeschwindigkeit von bis zu 60 m/s besonders schnell und genau bearbeitet. Um dabei grösstmögliche Flexibilität sicherzustellen, können mit dem NC-­Reitstock frei programmierbare Positionen angefahren werden. Mit dem Marposs-In-Prozess-Messtaster ist Masshaltigkeit ab dem ersten Bauteil gewährleistet. -ari- SMM

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