Massgeschneiderte Kombination Im Verbund bei über 5000 Maschinenstunden

Autor / Redakteur: Manfred Lerch / Anne Richter |

Seit 20 Jahren wird beim Unternehmen Nedinsco B.V. automatisiert gefertigt. Ende 2014 hat man sich für das Bearbeitungszentrum Versa 825 von Fehlmann und das Robot System ERS von Erowa entschieden. Mittlerweile ist man in dieser Kombination bei über 5000 Maschinenstunden im Jahr.

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Auf diesen Maschinen wird seit dem Jahr 2000 das gleiche Werkstückspektrum mit Toleranzen innerhalb weniger Hundertstelmillimeter gefertigt.
Auf diesen Maschinen wird seit dem Jahr 2000 das gleiche Werkstückspektrum mit Toleranzen innerhalb weniger Hundertstelmillimeter gefertigt.
(Bild: Fehlmann)

Es war eine Vielzahl von Kleinteilen, die mannlos gefertigt werden sollten. Nach intensiven Tests hat man bei Nedinsco B.V. im holländischen Venlo in das Bearbeitungszentrum Picomax 90 von Fehlmann investiert. Die Maschine lief absolut problemlos und mit der Automation von Erowa erreichte man damit fast 4000 Spindelstunden im Jahr. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen wurde zusätzlich für die Prototypenwerkstatt in zwei Picomax 54 investiert. 2014 stand dann in Venlo allerdings wieder ein neues Projekt an und obwohl Wim Peters, Manager Production bei Nedinsco, die Maschinen von Fehlmann als wartungsarm, stabil und präzise beschreibt, war das kein Selbstläufer.

Präzision und Flexibilität entscheidend

Im Gegenteil, die Ausschreibung richtete sich an fünf Werkzeugmaschinenhersteller der obersten Premiumklasse. Investiert wurde in das Bearbeitungszentrum Versa 825 von Fehlmann in Verbindung mit dem Robot System ERS von Erowa und dem Jobmanagementsystem JMS Pro. Für Wim Peters war das eine Entscheidung, die sich bis heute in allen Belangen rechnet: «Premiummaschine oder Low-Cost, diese Frage stellt sich für uns nicht. Das Bearbeitungszentrum Versa 825 war zu diesem Zeitpunkt für uns die ideale Maschine, weil wir uns damit äusserst flexibel aufstellen konnten und die geforderte Präzision von zwei µm problemlos erreichbar war. Besonders wichtig erschien uns aber auch die Zuverlässigkeit, denn unsere Zerspanung ist Zulieferer der Montageabteilung. Ein Lieferverzug wegen eines Maschinenausfalls wäre hier fatal. Es mag sein, dass wir eine kostengünstigere Maschine bekommen hätten, aber da muss man dann zu rechnen beginnen, denn wir bearbeiten kostenintensive Teile in Kleinserien. Und das in so engen Toleranzen, dass man sich absolut keine Fehlteile leisten kann.»

Kostengünstig ist nach seiner Meinung ohnehin schwierig, weil man in den unterschiedlichen Angeboten der Werkzeugmaschinenhersteller nicht mehr richtig vergleichen kann. Während die Maschine von Fehlmann mit allem, inklusive der Präzision, ausgestattet ist, addieren sich zum niedrigeren Grundpreis anderer Anbieter häufig zahlreiche Ausstattungen, ohne die eine präzise Fertigung nicht möglich wäre. Einen weiteren Aspekt sieht man in Venlo allerdings auch in der Produktionssicherheit. Mit den älteren Maschinen von Fehlmann zeigt sich sehr eindrucksvoll, was man unter Zuverlässigkeit versteht. Mit diesen Maschinen wird seit dem Jahr 2000 noch das ursprüngliche Werkstückspektrum innerhalb der Toleranzen von wenigen Hundertstelmillimetern gefertigt.

Blindes Verständnis begünstigt hohen Durchsatz

Dem steht die aktuelle Versa 825 in nichts nach. Mittlerweile hat man in zwei Schichten inklusive mannloser Zeiten mit der Bearbeitung von Guss, Stahl und Aluminium die 5000 Maschinenstunden im Jahr erreicht. Werkzeuge werden auf Grund des grossen Magazins mit 218 Plätzen und um Fehlerquellen zu eliminieren, nicht mehr gewechselt. Während ein Mitarbeiter ausschliesslich für die Bestückung der Anlage zuständig ist, übernimmt ein zweiter Mitarbeiter ebenfalls das Bestücken plus das Programmieren. Dieses «blinde Verständnis» für die Anlage ist es auch, das einen derart hohen Durchsatz ermöglicht. Diesen Durchsatz erwartet man auch bei den nächsten Aufgaben. Ältere Maschinen sollen durch neue ersetzt werden. Dass man dabei wieder zu Fehlmann tendiert, hat für Wim Peters einen einfachen Grund: «Solange sich unser Werkstückspektrum hinsichtlich der Toleranzen, Grösse und Komplexität nicht ändert, muss man mich schon wirklich überzeugen können, warum wir nicht in Fehlmann investieren sollten. Und was die Automation angeht: Wenn man an eine neue Anlage denkt, will man nicht unbedingt ein zusätzliches Budget für neue Spannmittel und Paletten bereithalten. Das heisst, für uns ist die Kombination Fehlmann mit Erowa massgeschneidert.»

Aktuell aber geht es in Venlo auch um ein neues Werkstückspektrum, das drei Jahre laufen soll. Dieses Projekt zeichnet sich ebenfalls wieder durch engste Toleranzen aus, ist aber durch ein anderes Prinzip gekennzeichnet. Statt der bisherigen Flexibilität stehen Stückzahlen und Stückkosten im Vordergrund. Ein Projekt, für das im Moment noch Zeitstudien, Spannmittel, Automationslösungen etc. erstellt bzw. untersucht werden. Ziel ist es, mit dieser neuen Anlage so wenig Mitarbeiter wie möglich zu binden. Dass für dieses Projekt mit Fehlmann bereits intensive Gespräche geführt werden, versteht sich bei den positiven Erfahrungen nahezu von selbst. SMM

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