Lastech AG: Besondere Bedingungen nutzen Mit Energie den Standort Schweiz voranbringen

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Wie bereiten sich in der Schweiz produzierende Unternehmen unter den aktuell schwierigen Bedingungen auf das Jahr 2023 vor? Konrad Herzog, Präsident des Verwaltungsrats der Lastech AG, äussert sich zu Chancen niedrigerer Energiekosten, stabilisierter Lieferketten und flexibler Fertigung.

Konrad Herzog
Konrad Herzog
(Bild: Lastech AG – Herzog)

SMM: Herr Herzog, welche derzeitigen Bedingungen sind für Sie besonders entscheidend für die weitere Entwicklung im Jahr 2023?

Konrad Herzog: Energie ist das alles überragende Thema zurzeit. In diesem Bereich bestehen jedoch weitreichende Chancen. Wir alle sind gefordert, diese Möglichkeiten und Chancen sinnvoll zu nutzen. Den noch immer anhaltenden Lieferengpässen und der damit verbundenen Teuerung müssen wir aktiv entgegenwirken. Das kann gut gelingen, wenn wir wieder vermehrt Produkte und Technologien in den Werkplatz Schweiz zurückholen. In den vergangenen Jahren wurde unser Werkplatz als zu teuer eingestuft. Betrachtet man jedoch gesamthaft alle Kriterien für die Lieferprozesse – also nicht nur den Preis für das Produkt, sondern das Einhalten kurzfristiger Termine, die fortlaufende Lieferbereitschaft, eine meist notwendige Nachbetreuung –, ändert sich die Situation nach meiner Einschätzung doch deutlich zugunsten einer eher regionalen Beschaffungskette.

Mit welchen Erwartungen starten Sie ins neue Jahr 2023?

K. Herzog: Unsere Erwartungen sind positiv, das ist die wichtigste Voraussetzung, denn es sind durchaus Chancen vorhanden.

Welche wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen betrachten Sie als entscheidend für den geschäftlichen Erfolg im Jahr 2023?

K. Herzog: Die Energie ist infolge von Krieg und Konflikten teurer geworden. In der Folge haben sich auch einige Händler in der Lieferkette bessere Margen genommen. Wenn in dieser Hinsicht eine Beruhigung eintritt und die Margen wieder normal werden, wird uns das entlasten.

Wie agieren Sie betriebswirtschaftlich unter den nach wie vor unsicheren Bedingungen? Welche Investitionen planen Sie (oder haben Sie bereits verwirklicht), zum Beispiel in Betriebsstätten, Personal und Produktentwicklung, um Ihr Unternehmen im Jahr 2023 erfolgreich weiterzuentwickeln?

K. Herzog: Als Partner in der Zulieferindustrie sind wir laufend gefordert, uns rasch anzupassen. Deshalb brauchen wir modern eingerichtete Betriebsstätten und investieren antizyklisch. Beispielsweise erhalten wir Anfang des Jahres 2023 eine leistungsfähigere Entgratmaschine und bauen den Schweissbereich weiter aus, um in der Baugruppenfertigung Mehrwerte zu bieten.

Welche technischen Innovationen werden Sie im Jahr 2023 angehen und verwirklichen?

K. Herzog: Wir werden die Automatisierung weiter ausbauen. Das trägt dazu bei, dass wir wirtschaftlicher, wettbewerbsfähig und flexibel fertigen können.

Welche Anstrengungen leisten Sie, um effizienter und umweltschonender zu produzieren?

K. Herzog: Ganz konkret arbeiten wir daran, fortlaufend unseren Energieverbrauch zu senken. So tauschen wir laufend alte Anlagen gegen neue ein. Diese arbeiten energieeffizienter. Seit vielen Jahren heizen wir mit nachwachsenden Rohstoffen. Für den grössten Teil unserer Leuchtmittel nutzen wir inzwischen LED, die verglichen mit Glühlampen deutlich weniger elektrischen Strom verbrauchen.

Welche Branchen bewerten Sie im kommenden Jahr als besonders ausbaufähig und lukrativ?

K. Herzog: Für uns sind das die Automatisierung, die Energieproduktion sowie das Recycling und die Wertstoffrückführung. In diesen Branchen sehen wir für uns ein grosses Potenzial, um als Zulieferer für hochwertige Blechteile unsere Leistungen deutlich ausbauen zu können.

Wie haben Sie die Zukunft Ihres Unternehmens langfristig gesichert?

K. Herzog: Wir haben uns seit einigen Jahren intensiv mit der Nachfolgeregelung beschäftigt. Seit Januar 2022 haben meine Frau Susanne und ich die Geschäftsleitung in jüngere Hände gegeben. Dieses erste Jahr der Bewährung hat die junge Führungscrew gut über die Bühne gebracht. Darauf sind wir sehr stolz. Wir haben gute Mitarbeitende, die seit vielen Jahren treu zu unserem Unternehmen stehen. Sie haben den Titel «Dynamische Macher» absolut verdient.

Herr Herzog, vielen Dank für diese Informationen. Das Interview führte unser Redaktor Konrad Mücke.

SMM

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