Alesa: Langfristig planen Optimistisch investieren für weiteres Wachstum
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Welche Chancen sieht die Schweizer Industrie im Jahr 2023? Darüber sprachen wir zum Jahreswechsel unter anderen mit Peter Feller, Leiter Verkauf und Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung beim Werkzeughersteller Alesa AG. Er berichtet über langfristige Pläne für Betriebsausstattung, Produkte und Fachkräfte.

SMM: Wie starten Sie ins neue Jahr 2023?
Peter Feller: Sehr optimistisch! Unsere Kunden haben viele offene Projekte und dadurch zum Glück genug Arbeit. Die Rahmenbedingungen sind nicht optimal. Die Unsicherheiten mit den Energie- und Materialkosten sind für viele unserer Kunden eine enorme Herausforderung. Auch der Fachkräftemangel stellt die Betriebe vor Probleme. Geeignetes Personal für die Fertigung zu finden ist herausfordernd. Alesa hat das fürs Jahr 2022 gesetzte Budgetziel erreicht und will auch im Jahr 2023 im gesunden Rahmen wachsen.
Welche wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen betrachten Sie als entscheidend für den geschäftlichen Erfolg im laufenden Jahr 2023?
P. Feller: Entscheidend über den weiteren wirtschaftlichen Verlauf werden die Kriegsentwicklung in der Ukraine und die russischen Gaslieferungen. Die Energieversorgung allgemein wird sich auf die Konjunktur in Europa auswirken. Der Wirtschaftsmotor Deutschland, zuvorderst mit den wichtigen Industriebereichen Automobil und Maschinenbau, wird ebenso entscheidend sein. Noch nicht eindeutig klar ist, wie rund dieser im Jahr 2023 läuft.
Wie agieren Sie betriebswirtschaftlich unter den nach wie vor unsicheren Bedingungen? Welche Investitionen planen Sie, zum Beispiel in Betriebsstätten, Personal und Produktentwicklung?
P. Feller: Der Werkzeugspezialist Alesa versucht, seine Langzeitplanung nach Möglichkeit umzusetzen. Für die Produktion haben wir Maschinen bestellt, zudem haben wir die Produkterweiterung lanciert. Die Rohlinge für die neuen Produkte sind trotz höheren Materialpreisen bestellt und in die Fabrikation eingeplant. Unseren Mitarbeitenden bieten wir attraktive Arbeitsplätze in einem hochmodernen und automatisierten Betrieb. Als Familienbetrieb sind wir uns sehr wohl bewusst, wie wertvoll motivierte und langjährige Mitarbeitende sind.
Welche technischen Innovationen werden Sie im Jahr 2023 angehen und verwirklichen?
P. Feller: Unser Produktsortiment mit der neuen Schnittstelle Nutex Star werden wir laufend ausbauen, um auch in neuen Bereichen wie der Uhrenindustrie unsere Werkzeuge platzieren zu können. Mit dem einstellbaren Delta-Messerkopf haben wir eine optimale Lösung entwickelt für feine und optisch schöne Oberflächen. Zudem haben wir speziell für die Aluminiumbearbeitung eine neue Säge im Programm. Mit ihr können Fertigungsbetriebe noch einmal eine markante Verbesserung der Bearbeitung und der Standzeiten erreichen.
Für die Schweizer Industrie ist vor allem der Export entscheidend. Welche Regionen bewerten Sie international als ausbaufähig?
P. Feller: Unseren Fokus werden wir wiederum auf Deutschland und unsere Nachbarländer legen. In Deutschland haben wir in unserem neuen Standort weitere Investitionen getätigt, um bessere und weitere Dienstleistungen anbieten zu können. Auch werden wir das Nachschleifen unserer Werkzeuge weiter ausbauen, damit alle Kunden aus Deutschland von einem besseren fachmännischen Nachschleifservice vor Ort und damit auch von kürzeren Lieferzeiten profitieren können.
In welchen Branchen werden Sie mit Ihrem Produktportfolio speziell im Jahr 2023 besonders aktiv agieren?
P. Feller: Zum Schlitzen und Trennen bieten wir die prozesssicherste und optimale Lösung der Bearbeitung an. Bei vielen neuen, schwer zerspanbaren Werkstoffen können wir mit unseren scharf geschliffenen Schneiden an den Wendeplatten und Fräsern die wirtschaftlich beste Lösung offerieren. In der Titanbearbeitung für die Medizintechnik sind wir im Jahr 2023 mit unseren Werkzeugen einen Schritt voraus: Mit neuen Schneidgeometrien und Beschichtungen können wir in diesem herausfordernden Werkstoff eine prozesssichere Bearbeitung ermöglichen. Dank der eigenen Fertigung in der Schweiz können wir sehr schnell auf Kundenbedürfnisse eingehen und in kürzester Zeit eine perfekte Lösung anbieten.
Herr Feller, vielen Dank für diese Informationen. Das Interview führte unser Redaktor Konrad Mücke.
SMM
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