Dormer Pramet: Fräsen im Werkzeug- und Formenbau Produktiv prozesssicher schruppen und schlichten

Redakteur: Konrad Mücke

Speziell im Werkzeug- und Formenbau sind überwiegend hochfeste, warmfeste und mit Chrom und Molybdän legierte Stähle zu bearbeiten. Dafür steht nun vom Hersteller Dormer Pramet ein umfassendes Programm an Werkzeugen aus Vollhartmetall und mit Wendeschneidplatten zur Verfügung.

Anbieter zum Thema

Wirtschaftlich: Schneidplatten mit acht nutzbaren Schneidkanten.
Wirtschaftlich: Schneidplatten mit acht nutzbaren Schneidkanten.
(Bild: Dormer Pramet)

Formen zum Spritzgiessen thermoplastischer Kunststoffe, zum Druckgiessen und zum Schmieden bestehen aus gehärtetem, legiertem Stahl. Üblich sind beispielsweise die Werkstoffe P20, H13 und D2. Sie basieren auf internationalen Normen. P20 ist ein vielseitig einsetzbarer, niedrig legierter Stahl. Er ist zäh und mässig fest. Aus ihm werden Formen zum Spritz- und zum Druckgiessen gefertigt. Der Stahl H13 ist mit Chrom und Molybdän legiert, universell für wechselnde Temperaturen geeignet. Dazu sagt Timo Böhl, Anwendungstechniker bei Dormer Pramet: «H13 widersteht thermischer Ermüdung und Rissbildung, die beim Herstellen der Formen in verschiedenen Stadien auftreten können.» Der hoch kohlenstoffhaltige und mit Chrom legierte Werkzeugstahl D2 ist gut beständig gegen Verschleiss und Abrieb. Durch Chrom widersteht er Korrosion. Er wird allgemein auf 62 HRC Härte wärme­behandelt und ist somit noch spanend bearbeitbar.

Know-how entscheidend

«Aufgrund der vielen unterschiedlichen Materialien und Grössen, die mehrere Bearbeitungsvorgänge umfassen, ist die Verwendung der richtigen Schneidwerkzeuge von enormer Bedeutung», betont Anwendungstechniker Timo Böhl. Bei Dormer Pramet stehen dafür zahlreiche Standard- und Spezial­werkzeuge vor allem zum Fräsen zur Verfügung. Da im Werkzeug- und Formenbau meist kleine Losgrössen und Einzelstücke zu fertigen sind, benötigen Anwender umfassende technische Unterstützung und Beratung, um die richtigen hochwertigen Werkzeuge zu finden und einzusetzen. Der Werkzeughesteller hat dafür ein engagiertes Team etabliert, um beim Aufbau von Wissen und Know-how zu helfen. Pavel Jass als Bereichsmanager Werkzeug- und Formenbau berichtet: «Unser Programm für den Werkzeug- und Formenbau enthält Werkzeuge mit wechselbaren Schneidplatten und auch VHM-Werkzeuge. Somit können wir Werkzeuge für eine Vielzahl von Operationen bereitstellen. Hierbei nimmt unser Fräsersortiment mit Kopier-, Plan- und Schulterfräsern sowie Fräsern für hohe Vorschubgeschwindigkeitenden den grössten Teil ein. Es bietet Werkzeuge zum Vorschruppen bei hohen Zerspanraten und auch Werkzeuge zur Feinbearbeitung.»

Fräser speziell für Werkzeugbau

Zum erweiterten Programm für den Werkzeug- und Formenbau gehören nunmehr speziell Fräser zum Bearbeiten bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten. Die Fräser SBN-10 beispielsweise eignen sich dank dem einzigartigen Design der Plattensitze zum Schruppen und zum Schlichten. Sie sind mit 16 bis 42 mm Durchmesser verfügbar. Sie können mit einer Reihe von Schneid­einsätzen BNGX10 bis 1 mm Schnitttiefe erreichen. Dank vier nutzbaren Schneidkanten sind die Schneidplatten doppelseitig einsetzbar und er­weisen sich als besonders wirtschaftlich. Die ebenfalls doppelseitig einsetzbaren, erstmals im November 2019 vorgestellten Wendeschneidplatten SNGX11 können bei hohen Vorschub­geschwindigkeiten und bis 1,7 mm Schnitttiefe arbei­ten. Sie erreichen lange Standzeiten und eine hohe Prozesssicherheit, insbesondere beim Schruppfräsen. «Mit ihren acht nutzbaren Schneidkanten ist die quadratische Schneidplatte SNGX11 zudem äusserst wirtschaftlich», erläutert Anwendungstechniker Timo Böhl.

Speziell zum Kopierfräsen harter Werkstoffe stehen die Fräswerkzeuge der Reihe SCN05 mit wechselbaren Schneidplatten und enger Zahnteilung zur Verfügung. Sie eignen sich zum Vorschlichten und Schlichtfräsen. Zu den Vorteilen sagt Timo Böhl: «Die enge Teilung erhöht die Anzahl der Zähne, reduziert Vibrationen und ermöglicht so eine um mindestens 20 Prozent höhere Produktivität als herkömmliche Werkzeuge. Somit sind diese Fräser optimal für die Bearbeitung von Ecken und Taschen geeignet.»

Zum Schruppen und Vorschlichten in Taschen und auf Freiformflächen sind die Kugelkopffräser der Reihen ZP, XP, SRC und PPH konzipiert. Bei Fräsern der Ausführung XP werden die wechselbaren, rundum angeordneten Schneidplatten mit dem patentierten Spannsystem SideLok gespannnt. Das sorgt für eine gute Stabilität. Die Werkzeuge eignen sich vorteilhaft zur 5-Achs-Bearbeitung, beispielsweise beim Fräsen von 3D-Profilen oder beim Konturieren komplexer Oberflächen.

Als besonders günstig speziell im Formenbau zum Eintauchen in tiefe Taschen und Kavitäten erweisen sich die Fräser der Reihen S2 und S5 dank ihrer extra lang auskragenden Varianten. Doppelradien an den Schneiden verringern die Schnitt­kräfte und ermöglichen höhere Vorschubgeschwindigkeiten. Vollhartmetallfräser der Reihe S7 sind universell zum Bearbeiten unterschiedlicher Werkstoffe einsetzbar. Sie verfügen über einen zusätzlichen Rand (Stützfase) an den Schneiden. Das trägt zu einem sehr stabilen und sicheren Bearbeitungsprozess bei. Es gibt ein grosses Spektrum an Durchmessern, Längen und Beschichtungen. Zudem stehen Varianten mit speziellen Schruppprofilen und mit Eckradien zur Verfügung. Insbesondere die Schaftfräser S766 und S767 verfügen über eine unterschiedliche Teilung. Das sorgt für eine vibrationsfreie Bearbeitung und eine hervorragende Oberflächengüte. Eine ungleiche Helix trägt zu niedrigen Schnittkräften bei und verbessert die Produktivität, da höhere Vorschubgeschwindigkeiten möglich sind. - kmu - SMM

(ID:46627496)