Ceratizit: Optimal kühlschmieren Gut gekühlt prozessicher fertigen

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Zur Messe AMB präsentierte der Werkzeughersteller Ceratizit unter anderem optimierte Kühlschmiersysteme für seine Dreh- und Fräswerkzeuge. Damit sollen Werkzeuge zuverlässiger und produktiver bearbeiten.

Prozesssicher drehen: Über zwei innenliegende Kanäle wird dass Kühlmittel exakt von oben auf die Spanfläche und von unten auf die Freifläche der Schneide gerichtet.
Prozesssicher drehen: Über zwei innenliegende Kanäle wird dass Kühlmittel exakt von oben auf die Spanfläche und von unten auf die Freifläche der Schneide gerichtet.
(Bild: Ceratizit)

In der Fertigung fokussieren inzwischen Werkzeug- und Maschinenhersteller sowie Anwender darauf, nicht nur produktiv zu bearbeiten, sondern auch Ressourcen zu schonen und den Energieverbrauch zu minimieren. Der Werkzeughersteller Ceratizit sieht unter anderem beim Kühlschmieren bisher nicht genutzte Chancen, diese Aspekte zu berücksichtigen. So sind die Experten der Ansicht, dass es deutlich besser ist, Kühlschmiermittel gerichtet auf den Schneideneingriff statt in grossen Mengen unkontrolliert zuzuführen. «Zielgenau statt grosszügig, auf den Punkt statt im Strahl.» erläutert der Hersteller die bezeichnenden Argumente für sein System DirectCooling (DC).

Exakt auf die heisse Zone

Üblich wird Kühlschmiermittel mit Schläuchen und durch Düsen zugeführt. Dabei wird er grossflächig über Werkzeuge und Werkstücke verteilt. Wesentlich besser arbeitet dagegen die Zuführung in den Drehwerkzeughaltern MaxiLock-S-DC von Ceratizit. Bei ihnen sorgen zwei innenliegende Kanäle dafür, dass Kühlmittel exakt an die Schneidkante geleitet wird. Ein Kanal ist von oben auf die Spanfläche, ein zweiter ist von unten auf die Freifläche der Schneide gerichtet. Letzteres trägt dazu bei, die Standzeiten der Werkzeuge bis zu 60 Prozent zu verlängern. «Was sich bei den Stechhaltern mittlerweile etabliert hat, wollten wir auf unsere Drehhalter zum Aussendrehen übertragen. Mit Werkzeugen der Reihe MaxiLock-S-DC können Anwender nun dank gezielter Kühlung sowohl die allgemeine Prozesssicherheit als auch die Produktivität durch höhere Schnitt- und Vorschubgeschwindigkeiten erhöhen. Bei den Standzeiten erreicht das DirectCooling gegenüber einer herkömmlichen Kühlung Verbesserungen um rund 65 Prozent, abhängig von Werkstoff und Zerspananwendung», erläutert Stefan Karl, Produktmanager Cutting Tools bei Ceratizit.

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Universell

Das Kühlmittelsystem DirectCooling ist universell einsetzbar und funktioniert bereits ab 10 bar Kühlmitteldruck. Es muss lediglich das Kühlmittel über den Revolver des Dreh- oder Dreh-Fräszentrums zugeführt werden. Bei aktuellen Maschinen ist das zumindest als Option bereits integriert. «Je höher der Druck, desto besser werden Späne gebrochen und abtransportiert. Davon profitiert besonders, wer Stähle bearbeitet, hervorragend auch in Kombination mit unseren neuen Wendeschneidplaten für den Einsatzbereich ISO-P. Mit dem innen zugeführten Kühlschmiermittel können aber auch rostfreie Stähle und schwer zerspanbare Werkstoffe vorteilhaft bearbeitet werden», ergänzt Stefan Karl. Vorteilhaft sind auch die minimierten Störkonturen. Beim Erstellen der NC-Programme kann man die Bauteile der Kühlschmiermittelzuführung vernachlässigen. Zudem lassen sich die auf den Werkzeughaltern befestigten Düsen einfach austauschen.

Scheibenfräser innen kühlen

Die mit Wendeplatten ausgestatteten Fräswerkzeuge der Reihe MaxiMill haben sich bei zahlreichen Fertigungsbetrieben bewährt. Wie Robert Frei, Produktmangaer allerdings einräumt, haben Werkzeuge zum Fräsen von Nuten und Schlitzen sowie zum Trennen von Bauteilen bisher gefehlt. «Speziell dafür haben wir unser Programm Nutfräser MaxiMill SlotX entwickelt», erläutert Robert Frei.

Optimale Späneabfuhr

Um Nuten prozesssicher zu fräsen, sind die Späne zuverlässig aus dem Bereich des Werkzeugeingriffs und aus der Nut abzuführen. Dies gilt vor allem für schmale und tiefe Nuten. Dazu sagt Robert Frei: «Klar funktioniert das auch ohne Kühlschmierstoff, doch die Option mit innenliegenden Kühlkanälen (IKK) hat erhebliche Vorteile. Sie vermeidet das zeitaufwendige oder sogar schädliche, händische Entfernen der Späne sowie klemmende und anhaftende Späne. Da sich die Nachteile bei tiefen Nuten oftmals verschlimmern, bieten wir eine innere Kühlmittelzufuhr für Nutwerkzeuge bis 250 mm Durchmesser.» Durch die Kühlmittelzufuhr direkt an die Schneiden verbessern sich Oberflächenqualitäten und die Wärmeregulierung. Das sorgt auch für sichere Prozesse. Zudem erreichen die Werkzeuge längere Standzeiten.

Schneidplatten schnell und sicher wechseln

Die in steifen Aufnahmen geklemmten Schneidplatten werden mit Hilfe eines Spannschlüssels schnell und einfach gewechselt. Das gewährleistet stets die korrekte Spannkraft. «Beim Wechsel wird nichts unnötig gequetscht, überdehnt oder im schlimmsten Falle verformt. Unsere bedienerfreundliche Lösung reduziert den Verschleiss am Plattensitz und hält die Position der Wendeschneidplatten immer stabil und präzise. Das trägt zu exzellenter Nutqualität und Bearbeitungssicherheit bei», berichtet Robert Frei. Wie er hinzufügt, nutze man für die Nutfräser die Schneidplatten des lange bewährten Stechsystems SX. «Deshalb haben wir für sämtliche Anwendungsbereiche nach ISO passende Schneidplatten. Auch für High-Performance-Anwendungen stehen geeignete Schneidstoffe zur Verfügung», erläutert er. Um die Nutfräser universell auf unterschiedlichen Maschinen einsetzen zu können, gibt es eine Vielzahl standardisierter Werkzeughalter nach Norm, mit Gewinde und als Aufsteckwerkzeuge. So kann man mit ihnen auf Bearbeitungszentren, Dreh-Fräszentren sowie auf Drehmaschinen arbeiten. - kmu - SMM

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