KSS-Management für Stand-alone-BAZ oder Maschinenpark Nominiert: automatisiertes KSS-Management

Von Interviewerin: Anne Richter

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Mit Fluidlynx – nominiert für den SMM-Award – hat Motorex eine KSS-Management-Lösung entwickelt, mit der Kühlschmierstoffe (KSS) überwacht, dosiert und gepflegt werden. Motorex-Applikationsleiter Adrian Schoch erklärt im Interview mit Anne Richter (stv. Chefredaktorin) die Besonderheiten von Fluidlynx und die Vorteile für den Anwender.

In der Grafik eine Übersicht, welche Möglichkeiten bei welchen Anwendungen Fluidlynx derzeit bietet.
In der Grafik eine Übersicht, welche Möglichkeiten bei welchen Anwendungen Fluidlynx derzeit bietet.
(Bild: Motorex)

SMM: Herr Schoch, können Sie die Wirkungsweise von Fluidlynx erklären?

Adrian Schoch (Leiter Applikationen, Motorex): Primär wollen wir die Einsatzdauer der Flüssigkeiten verlängern, Ressourcen nachhaltig schonen und Fluid-Prozesse voll automatisieren. Die Industrie gilt bereits als nahezu automatisiert – jedoch nicht die Zerspanungsflüssigkeiten. In den meisten Betrieben regelt und betreibt man diese noch manuell – das automatisierte Fluidmanagement hingegen gehört in die Welt der Industrie 4.0. Die Basis dafür bieten kontinuierliche und zuverlässige Messungen der Fluidzustände inkl. Verunreinigungen. Dabei integriert und vernetzt Motorex die selbst entwickelte Soft- und Hardware von Fluidlynx ohne direkten Eingriff in die Steuerung der Werkzeugmaschinen. Für uns ist zentral, wie Flüssigkeiten und das Equipment zur maximalen Leistungsfähigkeit des Produktes beitragen. So lernen wir schon seit 2017 aus den gemessenen Daten.

Welche Technologien stecken dahinter, was wird konkret gemessen?

A. Schoch: In der Wahl der richtigen Sensorik und eines zeitgemässen, bezahlbaren Systems stecken wegweisende Technologien. Über die Jahre entwickelten wir die Systeme weiter und beschritten mit eigener Soft- und Hardware komplett neue Wege. Wir strebten eine erschwingliche und skalierbare Gesamtlösung an. Dabei sollten die Standard-Komponenten eine geringe Baugrösse aufweisen und sämtliche Messungen reproduzierbar sein. Die Integration, Benutzerfreundlichkeit und Zuverlässigkeit der Komponenten sind heute einzigartig auf dem Markt.

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Worin besteht der genaue Nutzen von Fluidlynx für den Anwender?

A. Schoch: Fluidlynx automatisiert den kompletten Bereich der Fluide. Generell schont eine Produktion mit Fluidlynx Ressourcen, reduziert infolgedessen die Kosten und erhöht die Effizienz. KSS in optimalem Zustand erlaubt einen längeren Einsatz in Werkzeugmaschinen. So spart man sich den finanziellen und personellen Aufwand, den KSS wieder aufzubessern oder auszutauschen. Mit der Automatisierung minimiert sich auch die Stillstandzeit, weil Maschinen beispielsweise an Wochenenden nicht ungeplant ausfallen.

Was macht die Fluidlynx-Lösung zur KSS-Überwachung einzigartig?

A. Schoch: Auf dem Markt ist der vielseitige Einsatz von Fluidlynx einzigartig. Einer­seits wegen der umfangreichen Funktionalitäten, andererseits wegen des Einsat­zes für eine Vielzahl an Medien: Reiniger, Schneidöl, Kühlschmierstoffe, Spindelflüssigkeiten, Wasser usw. – egal ob für eine oder hundert Werkzeugmaschinen. Je nach Bedarf wird gemessen, gereinigt, filtriert, abgeschieden, nachgefahren, gemischt, dosiert und überwacht. Mit der personalisierten Lösung zeichnet sich der individuelle Nutzen für jeden Produktionsbetrieb sofort ab. Somit eine absolut preiswürdige Investition für ein modernes Industrieunternehmen.

Warum ist es überhaupt wichtig, den KSS zu überwachen?

A. Schoch: Kennwerte wie Konzentration und pH-Wert beeinflussen den generellen Zustand von Kühlschmierstoffen signifikant. Dabei führen stetige Abweichungen zu massiven Problemen bei den Emulsionen oder Lösungen. Dies verzögert wiederum den Fertigungsprozess. Bei schlechter Pflege müssen die Medien aufwändig auf die Kennwerte zurückgestellt oder sogar direkt entsorgt werden. Solche Massnahmen stören den kompletten Fertigungsablauf und belasten die Umwelt.

Anwenderinnen und Anwender vernachlässigen häufig noch die Kühlschmierstoffe. Welche Folgen muss der Mensch fürchten?

A. Schoch: Seine eigene Gesundheit. 85% messen, pflegen und befüllen die Flüssigkeiten noch manuell und tragen die Werte in Listen ein. 70% unterschätzen den Einfluss des Kühlschmierstoffs auf die Fertigungsergebnisse und auf die Gesundheit. Kontaktekzeme und Allergien stehen auf Platz 1 der Arbeitsausfälle in der Metallindustrie. Durch die Automatisierung mit Fluidlynx verringert sich der Hautkontakt mit den Betriebsflüssigkeiten drastisch.

SMM

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