Heller Werktage 2017 Zukunftsperspektiven mit Mehrwert
Auf seinen Werktagen in Nürtingen vom 15. bis 17. März 2017 hat Heller sein neues Bearbeitungszentrum HF 5500 vorgestellt. Ausserdem konnten sich die Besucher über neue Perspektiven zum Thema Industrie 4.0 bis hin zum Mehrwert mit Heller Services informieren.
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Bei der Neuentwicklung von Bearbeitungszentren stehen bei Heller nach wie vor Produktivität, Leistung, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit im Vordergrund. Zu den Heller Werktagen vom 15. bis 17. März 2017 wurde erstmals das Bearbeitungszentrum HF 5500 vorgestellt. Das neue Konzept der HF-Baureihe steht vor allem für eine dynamische 5-Seiten- und simultane 5-Achs-Bearbeitung, welche durch die fünfte Achse im Werkstück möglich wird. Im letzten Jahr hat Heller als erste Maschine der Baureihe die HF 3500 zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Bearbeitungszentren sind ausgestattet mit einer horizontalen Spindel für schnelle Werkzeugwechsel, kurze Nebenzeiten und freien Spänefall.
Hohe Steifigkeit auch bei hoher Belastung dank Gegenspindel
Heller setzt auf die bewährte Kinematik mit drei Linearachsen in X, Y und Z sowie zwei direkt angetriebene dynamische Rundachsen in A und B. Im Unterschied zu vergleichbaren Konzepten am Markt ist die Heller-Maschine mit einem Gegenlager ausgestattet, das die direkt angetriebene AB-Achse unterstützt. In Kombination mit den YRT-Lagern wird so selbst bei hoher Belastung eine entsprechende Steifigkeit erreicht. Während bei herkömmlichen 5-Achs-Bearbeitungszentren meist von einer Einzelteilspannung ausgegangen wird, hat Heller bei der Baureihe HF die Möglichkeit zu Mehrfach-Aufspannungen oder auch der Aufnahme sehr grosser Bauteile geschaffen. So wurde auch die Störkontur bei der HF 5500 mit 800 mm (Höhe) und 900 mm (Durchmesser) gegenüber der HF 3500 um 27 Prozent vergrössert. Trotz dieser grossen Störkontur kommt es kaum zu Einschränkungen der Freiheitsgrade. Demnach ist ein Schwenken von 150° (30° bis –120°) möglich.
Von der Universalität und Leistungsfähigkeit dieser Bearbeitungszentren für kürzeste Span-zu-Span-Zeiten konnten sich die Besucher dann auch vor Ort überzeugen. Bearbeitet wurde unter anderem ein Bauteil aus 1.2312 mit einem Planfräser, Durchmesser 100 mm. Mit einer Zustellung von ap = 3,5 mm und einer Eingriffsbreite von ae = 75 mm konnte ein Zerspanvolumen von 470 cm3 erreicht werden. Heller definiert vor allem den allgemeinen Maschinenbau und die Automobil-Zulieferindustrie als die wesentlichen Zielgruppen der Baureihe HF. Auch deshalb wird die Baureihe HF mit vier unterschiedlichen Arbeitseinheiten, als Tischmaschine oder mit Palettenwechsler sowie mit HSK 63 und HSK 100 Werkzeugaufnahmen angeboten.
Die Produktivität werkstückbezogen erhöhen
Dass Produktivität und Transparenz fester Bestandteil von Industrie 4.0 ist, machte Bernd Zapf, Leiter New Business & Technology bei Heller, mit seinem Vortrag «Heller 4Industry – Mehrwert für die Zukunft» deutlich. Bei Heller wird hierfür in die drei Themenfelder Operation, Services und Performance fokussiert. Operation steht dabei für eine einfache Bedienung, die Individualisierung der Produkte und Produktion sowie die Einbindung in die Wertschöpfungskette von z. B. ERP/CAD-CAM. Bei Services stehen demnach die Reduzierung von Stillstandzeiten, die vorbeugende bedarfsgerechte Instandhaltung und die Auswertung von Maschinendaten im Vordergrund. Besonders interessant ist das Thema Performance, denn damit verspricht Heller Mehrwerte in der Maschine. Dazu gehört, dass man die Maschine werkstückbezogen optimiert und so den bekannten Funktionsumfang erweitert. Das heisst, mit einem «kontrollierten Chiptuning» lässt sich die Produktivität der Bearbeitungszentren werkstückbezogen problemlos erhöhen. Das Ziel dabei ist allerdings nicht, dass man nur einseitig Optimierungen in die Maschine einfliessen lässt, sondern dass man damit auch die Effektivität der Maschine erhöht. Diese Industrie-4.0-Funktionen werden bei Heller so künftig durch den Anschluss der Maschine und ein Netzwerk über eine Kommunikationsbox an der Maschine gestaltet. Das beinhaltet die Maschinenanalyse für eine Prozess- und Performance-Optimierung, eine zeitsynchrone Auskopplung von Echtzeitdaten ins Internet sowie die Auswertung und Darstellung beispielsweise über eine Internet-Plattform. So lassen sich beispielsweise Werkzeugbahnen inklusive der Toleranzen darstellen, in welchen ein Werkzeugabtrag erwartet wird. Danach wird das Werkstück auf der Maschine abgefahren. Die Daten, die dabei entstehen, werden direkt in eine Cloud übertragen. So können bereits im konstruierten Werkstück die tatsächlich gefahrenen Bahnen des Werkzeugs visualisiert und vor dem ersten Span beurteilt werden, ob die Maschine dazu in der Lage ist.
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