Boschert: Laserschneiden Faserlaser flexibler als Stanzautomat

Von Konrad Mücke |

Die Steiner Blech & Metallbau AG in Bern ersetzte mit einer Faserlaser-Schneidmaschine 3015 von Boschert einen bewährten Stanzautomaten. Der Blechverarbeiter produziert damit inzwischen deutlich flexibler, wirtschaftlicher und produktiver.

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Kollisionsfrei: Kleinere geschnittene Bleche werden über eine Klappe nach unten aus dem Arbeits­bereich abgeführt.
Kollisionsfrei: Kleinere geschnittene Bleche werden über eine Klappe nach unten aus dem Arbeits­bereich abgeführt.
(Bild: Boschert GmbH & Co. KG)

Mit zwölf Fachkräften fertigt die Steiner Blech & Metallbau AG in Bern Blechteile aus Stahl, Aluminium, Kupfer und Messing. Auftraggeber sind vorwiegend Handwerker, aber auch Privatleute. Es sind jeweils nur Einzelstücke oder kleine Serien bis 150 geschnittener, gelochter und umgeformter Blechteile pro Auftragslos zu produzieren. Dies muss allerdings stets sehr kurzfristig geschehen. Dazu erläutert Geschäftsführer Daniel Steiner: «Mir ist in den vergangenen Jahren immer deutlicher bewusst geworden, dass wir noch schneller werden müssen. Wir haben sehr viele und oft auch kurzfristige Aufträge. Deshalb arbeiteten wir ehemals, wie man sagt, am Anschlag.» Um die Aufträge zu bewältigen, musste man mit Laser geschnittene Bleche von extern beschaffen. Häufig war die be­währte Stanzmaschine nur eingeschränkt nutzbar. Ursache war die Lage des Unternehmens. Dazu berichtet Daniel Steiner: «Wir haben hier ein paar Wohnungen um uns herum. Und da eine Stanze doch ziemlichen Lärm macht, konnten wir auf ihr nur in genau festgelegten Zeiträumen arbeiten.»

Laser ist bessere Alternative

Ein besseres, schnelleres und leiseres Bearbeitungsverfahren musste her. «Ich besuche seit vielen Jahren regelmässig die einschlägigen Messen und war schon immer von der Lasertechnologie begeistert. Doch die Anlagen waren stets zu gross und zu kostenintensiv für uns», erklärt Daniel Steiner und führt weiter aus: «Vor zwei oder drei Jahren fiel mir auf der Messe in Stuttgart die Laserschneidmaschine Fiber Laser 3015 von Boschert auf.» Die Lasermaschine war hinsichtlich der Abmessungen vergleichbar mit der Stanzmaschine im Betrieb in Bern. Zusätzlich bietet sie über die Bearbeitungsmöglichkeiten einer Stanze hinausgehende Bearbeitungen. Nach reiflichem Abwägen entschied sich Daniel Steiner, in die Laserschneidmaschine zu investieren – trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation aufgrund der pandemischen Ausbreitung der Erkrankungen mit dem Virus Covid-19.

Dynamisch dank innovativer Steuerung

Die Laserschneidmaschine Fiber Laser 3015 hat 1500 × 3000 mm Arbeitsfläche. Sie kann wahlweise mit einem 1, 2, 3 oder 4 kW leistenden Laser (Kjellberg) ausgerüstet werden. Damit lassen sich bis zu 10 mm dicke Bleche wirtschaftlich und ausreichend produktiv schneiden. Die Laseranlage verfügt über zahlreiche Ausstattungsmerkmale für komfortables und schnelles Arbeiten. Sie fasst automatisch nach und kann somit bis zu 10 000 mm lange Blechtafeln bearbeiten. Kleinere Blechplatinen lassen sich manuell komfortabel auf den gut zugänglichen Maschinentisch auflegen. In Letzterem befindet sich eine Klappe, über die sich kleine Laserteile automatisch ausschleusen lassen. So ist das problematische «Aufstellen» kleiner, geschnittener Werkstücke ausgeschlossen. Als vorteilhaft erweist sich der Bürstentisch. Er verhindert, dass Bleche beim Schieben verkratzt werden. Als besonders günstig für wirtschaftliches und flexibles Schneiden hat sich die CNC-Steuerung bewährt, die der Maschinenhersteller seit etwa einem Jahr an seinen Maschinen anbaut. Sie verfügt über sehr hohe Rechenleistungen. Das minimiert Arbeits- und Reaktionszeiten und sorgt für schnelle Schaltzeiten. Somit arbeitet die Laseranlage sehr dynamisch. Zudem bietet die Bedienoberfläche einen guten Bedienkomfort. «Abhängig von Positioniergeschwindigkeiten verwirklicht die Laseranlage 0,05 mm Genauigkeit. Sie kann bis 15 m/min schnell schneiden», sagt Michael Roser, Verkaufsleiter bei Boschert. Über die intuitive Bedienoberfläche stellt der Nutzer nicht nur die Grundeinstellungen des Lasers ein. Er kann einfach Linien, Bögen, Kreise, Rechtecke und beliebige Freikonturen programmieren und zu bereits bestehenden Dateien hinzufügen. Der Laser ist einfach zu programmieren. Über die Steuerung lassen sich zahlreiche Parameter einstellen, zum Beispiel der Gasdruck und die Fokuslage. Damit kann der Bediener auf kleine Abweichungen der Schnittqualität reagieren.

Training wichtig für beste Arbeitsergebnisse

Da das Personal die Eigenschaften und die Funktionen der Laseranlage doch umfassend beeinflussen und einstellen kann, sind Trainings und Einweisungen beim Maschinenhersteller wichtig. In einer drei Tage umfassenden Schulung lernten die Mitarbeiter des Berner Blechverarbeiters in Lörrach, die Laser­anlage zu bedienen, zu parametrieren und zu programmieren. Anschliessend sammelten sie im Betrieb eigene Erfahrungen. Die dabei aufgetretenen Fragen konnten sie wenige Wochen später mit einem Monteur des Herstellers in Bern gemeinsam abarbeiten. «So bekommen die Leute die notwendige Sicherheit und das benötigte Know-how im Umgang mit der Laseranlage», berichtet Michael Roser.

Leistungen haben überzeugt

«Der Laser hat meine Erwartungen weit übertroffen», sagt Daniel Steiner und fügt an: «Er kann mehr, als wir uns vorgestellt hatten, er läuft sehr leise. Somit sind wir in den Nutzungszeiten nicht mehr eingeschränkt und können deutlich effektiver und schneller arbeiten.» Die Steiner Blech und Metall­bau AG konnte ihre Produktion verdoppeln. Dabei hat sich eine Tafelschere erübrigt. Allerdings benötigt das Unternehmen inzwischen weiteres, gut ausgebildetes Personal, um die zunehmende Anzahl an Aufträgen bewältigen zu können. Doch nicht nur die Laseranlage, auch der Service rund um die Instal­lation und den Betrieb der Maschine haben Daniel Steiner überzeugt. Er schätzt vor allem die beinahe familiäre Zusammenarbeit, die anwenderorientierte Beratung und den sehr guten Service. - kmu - SMM

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