Flexibilität in der Fertigung Für jede Bearbeitung die passende Maschine

Von Anne Richter

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Als klassisches Zulieferunternehmen muss die Meag AG in der Lage sein, verschiedenste Bauteile schnell, flexibel und wirtschaftlich zu wettbewerbsfähigen Preisen fertigen zu können. Das vertikale 3-Achsen-BAZ F7 2600 von Hedelius mit Teile­apparat ergänzt die Fertigungsstrategie perfekt.

Das Vertikalbearbeitungszentrum F7 2600 von Hedelius mit Teileapparat arbeitet im Pendelbetrieb und ergänzt die Fertigungsstrategie bei Meag perfekt.
Das Vertikalbearbeitungszentrum F7 2600 von Hedelius mit Teileapparat arbeitet im Pendelbetrieb und ergänzt die Fertigungsstrategie bei Meag perfekt.
(Bild: Anne Richter, SMM)

Um Nachfrageschwankungen von Kunden kompensieren zu können, setzt die Meag AG auf ein hohes Mass an Diversifikation. «Für uns ist die Diversifikation der Kunden ein wichtiger Punkt. Auch in schwierigen Zeiten ergibt sich so eher die Möglichkeit, Umsatzverluste in der einen Branche mit Zuwächsen in anderen Branchen zu kompensieren», erklärt Geschäftsführer Max Strickler. In diesem Jahr konnte Meag vom Mehrbedarf im Bereich Diagnostik profitieren. Während zu Beginn der Coronavirus-Pandemie die Aufträge im Maschinenbau teilweise von einem Tag zum anderen weggebrochen sind, gab es eine starke Nachfrage nach Testgeräten zur Diagnose von SARS-COV-2. Entsprechend stieg auch die Nachfrage nach Zulieferteilen bei Meag.

Flexibilität der Mitarbeiter und durch breit aufgestellten Maschinenpark

Solche Verschiebungen erfordern eine hohe Flexibilität bei Unternehmen. «Diese Zeit ist sehr anspruchsvoll – in der Planung und vor allem auch für unsere Mitarbeiter. Aber da wir sehr breit aufgestellt sind, sind wir bisher sogar ohne Kurzarbeit durch die Pandemie gekommen», berichtet M. Strickler und ergänzt: «Teilweise mussten wir Mitarbeiter von einer Abteilung in die andere versetzen.» Neben den gut ausgebildeten Mitarbeitern ist ein entsprechend breit aufgestellter Maschinenpark, der auf eine wirtschaftliche Bearbeitung von unterschiedlichen und anspruchsvollen Bauteilen aus verschiedenen Materialien ausgelegt ist, von grosser Bedeutung. Solch eine Strategie ist natürlich auch mit einer bestimmten Unternehmensgrösse verbunden. Mit inzwischen 108 Mitarbeitern gehört Meag zu den grösseren Zulieferbetrieben. Meag ist spezialisiert auf die Herstellung von Baugruppen und kubischen Bauteilen von wenigen Millimetern bis hin zu Abmessungen von 8000 x 2800 x 1300 mm sowie rotativen Teilen von ∅ 3 bis ∅ 600 mm. Zu den Stärken des Unternehmens aus Gretzenbach im Kanton Solothurn gehört die spanabhebende Fertigung und in Kombination mit der Konstruktionsschlosserei und der Montage von Baugruppen erbringt Meag Dienstleistungen für eine breite Kundschaft. «Wir sind ein zuverlässiger Lohnfertiger mit hoher Kompetenz und Präzision im Fräsen und Drehen sowie Montage und Schlosserei», erklärt M. Strickler. Das Unternehmen beliefert Kunden aus sehr verschiedenen Branchen, dazu gehört die Pharmaindustrie mit der schon erwähnten Diagnostik, der Energiesektor, Schienenfahrzeugbau, Hersteller von Montageautomaten, die Druckindustrie, Textil- und Verpackungsindustrie sowie weitere Branchen. Um erfolgreich am Markt bestehen zu können, setzt das Unternehmen auf eine konsequente Modernisierung von Maschinenpark, Werkzeugen und zugehöriger IT-Infrastruktur. «Ziel ist es, jedes Jahr mindestens eine alte Maschine durch ein neues Bearbeitungscenter zu ersetzen» berichtet M. Strickler.

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Für jedes Bauteil die passende Maschine

Nicht alle Bauteile haben eine solch komplexe Geometrie, dass eine 5-Achs-Bearbeitung gefragt ist. «Wichtig ist, für jedes Bauteil die passende Maschine zu haben. Das ist entscheidend für eine wirtschaftliche Fertigung der Teile und auch für die Qualität.

Wir suchen Prozesssicherheit und die fängt mit dem Vorgehen und der Maschinenwahl an», erklärt M. Stricker. Für diese Ansprüche hat die Meag in ein neues 3-Achsen-Bearbeitungszentrum für Pendelbetrieb und ausgestattet mit einem Teileapparat für die 4. Achse auf der einen Tischseite investiert. Die Wahl fiel auf die Hedelius Forte 7-2600. Die moderne Fahrständer-Maschine ersetzt eine alte 3-Achs-Vertikalfräsmaschine und eignet sich ideal für die Bearbeitung kleiner und mittelgrosser Teile, wie beispielsweise Flach- und Gehäuseteile für Diagnostikgeräte. «Die neue Maschine ermöglicht uns, effizienter zu fertigen, denn der besondere Nutzen der Hedelius Forte 7 liegt für uns in der Pendelbearbeitung. Dadurch können wir die Spindelzeit maximieren und die Spannzeiten minimieren beziehungsweise auf die Nebenzeiten verlagern», berichtet M. Strickler. Meag erhöht damit seine Produktionskapazität und auch die Flexibilität in der Fertigung. Eine wichtige Voraussetzung für ein Zulieferunternehmen, um kurze Lieferzeiten und marktkonforme Preise garantieren zu können.

Modernes Fahrständerkonzept für die Pendelbearbeitung oder für lange Bauteile

Die Hedelius-Hochleistungs-Bearbeitungszentren der Forte-Baureihe zeichnen sich durch eine kompakte Bauweise aus, einen grossen Z-Verfahrweg und optimierten Spänefall. Das moderne Fahrständerkonzept erlaubt entweder die Bearbeitung langer Werkstücke und grosser Einzelteile. Ab der Grösse der Forte 7-2600 lässt sich der lange Arbeitsraum mit einer Trennwand für eine produktive Serienfertigung im Pendelbetrieb teilen. Spannen und Rüsten findet hauptzeitparallel statt und unproduktive Nebenzeiten werden nahezu eliminiert. Auch Meag nutzt die Forte 7 auf diese Weise. Trotz geringer Aussen-Abmessungen bietet die Forte-­Baureihe einen grossen Arbeitsraum. Die Verfahrwege X-, Y-, Z-Achse der F7-2600 liegen bei 2600 x 750 x 800 mm, im Pendelbetrieb 2 x 1000 mm. Die maximale Tischbelastung liegt bei 2500 kg. Der Arbeitsraum ist vollverkapselt mit senkrechten Lamellenabdeckungen für einen besseren Spänefall versehen.

Solider Maschinenbau und leistungsfähige Spindel

Hedelius-Maschinen zeichnen sich durch eine besonders hohe Steifigkeit aus. Das im eigenen Haus entwickelte Schachtel-Schweissverfahren verleiht dem Maschinengrundmodul diese enorme Stabilität. Schwingungen und Verwindungen werden durch eingebaute Hohlkammern absorbiert. Durch den Einsatz von zwölf Führungselementen bleibt das gesamte Führungssystem auch bei hohen Beanspruchungen dynamisch steif. «Eine hohe Zerspanleistung ist ein Aspekt einer Maschine, der eigentlich immer gefordert ist. Aber eine Maschine muss das auch halten können. Hier ist die Hedelius sehr stabil», erklärt M. Strickler.

Für die Anforderungen bei Meag ist das mit dem Fahrständer mitfahrende Standard-Werkzeugmagazin mit 50 Magazinplätzen ausreichend. Optional bietet Hedelius ausserdem ein Standby-Magazin mit 180 zusätzlichen Werkzeugplätzen, inklusive Kegel-­Reinigungsstation. Das Schrankmagazin wird hinter dem Bearbeitungszentrum aufgestellt. Über ein drehbar gelagertes Hubgerüst mit Greifer werden die Werkzeuge aus dem Standby-Magazin entnommen und in das Werkzeugmagazin des Bearbeitungszentrums eingesetzt.

Höhere Kapazitäten für die Bearbeitung mittelgrosser Bauteile

Die Forte 7 ist nicht die erste Hedelius-Maschine bei Meag, sondern ergänzt zwei weitere, grössere Modelle, die ebenfalls im 2- und 3- Schicht-Einsatz stehen. Damit passt die Maschine auch perfekt in die Meag-Fertigungsstrategie nach Vereinheitlichung des Maschinenparks. «Die Maschinen sind von der Steuerung her ähnlich, es gibt nur einen Servicepartner und auch Wartungsarbeiten können zusammengefasst werden», begründet M. Strickler und führt fort: «Ausserdem sind die Hedelius-Maschinen bei unseren Mitarbeitern auch von der Ergonomie her sehr beliebt.»

Mit der Beschaffung der neuen Hedelius F7 wurde die präzise Bearbeitung kleiner sowie mittelgrosser Bauteile erhöht und gleichzeitig die Flexibilität in der Fertigung erweitert. Das zeigt auch die gute Auslastung der Maschine. «Die Forte 7 ist immer mindestens im Zweischichtbetrieb im Einsatz», berichtet M. Strickler und ergänzt: «Die kompakte Anlage ist bereits perfekt in der Fertigung integriert und ein attraktiver Arbeitsplatz für unsere gut ausgebildeten Polymechaniker.» SMM

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