Die diesjährigen Turbine Technology Days hat Starrag gemeinsam mit dem Partner Blaser Swisslube durchgeführt. Im Fokus der Veranstaltung standen Beispiele für eine effizientere Turbinenproduktion; wobei die Kombination Werkzeugmaschine/Kühlschmierstoff zentral war, und es gab eine Neuheit zur Bliskbearbeitung.
Bladebearbeitung mit dem KSS Synergy 735 von Blaser: optimale Oberflächenqualität und lange Werkzeugstandzeiten.
(Bild: Anne Richter, SMM)
Praxisnah und ganz auf Produktivität ausgerichtet waren die Turbine Technology Days bei der Starrag AG, die vom 25. bis 27. Juni 2019 in Rorschacherberg und in Hasle-Rüegsau stattgefunden haben. Zum ersten Mal hat Starrag diesen wichtigen Branchentreff für Produktionsverantwortliche der Luft- und Raumfahrtbranche und Energietechnik in Kooperation mit der Blaser Swisslube AG durchgeführt. Eingeladen waren über 200 Besucher aus etwa 20 Ländern mit dem Ziel, dass diese sich Impulse für eine produktivere und zuverlässige Turbinenproduktion holen können. Dafür wurden zahlreiche Stationen gestaltet, die das Zusammenwirken von Maschinen und Kühlschmierstoffen vorstellen.
Ein besonderes Highlight war die internationale Premiere des fünfachsigen Bearbeitungszentrums NB 151, das speziell für die Impeller- und Bliskbearbeitung konzipiert wurde. Eine Besonderheit sind die beiden Rundachsen, die in puncto Leistung kompromisslos für die Multiblade-Anwendungen optimiert wurden, wobei die Rundachsen ein hohes Drehmoment aufweisen. A- und B-Achse sind bei Starrag inhouse konstruiert und hergestellt worden. Die Teilnehmer konnten live erleben, wie sich mit der NB 151 von Starrag Schrupp- und Schlichtbearbeitung deutlich verbessern lassen. Dabei liegt der Bearbeitungsschwerpunkt näher am Werkzeug, was schlussendlich eine verbesserte Produktivität ermöglicht. Auf einer NB 251 wurde ausserdem eine Bliskbearbeitung gezeigt, bei der der klassische Kühlschmierstoff (KSS) mit Öl ersetzt wurde. Der Vorteil dabei liegt in einer sauberen und schonenden Bearbeitung für Bauteil, Werkzeug und Maschine.
Ein interessantes Automatisierungsbeispiel ist die Komplettbearbeitung von Kompressorschaufeln in einem Durchgang. Dieser im Rahmen einer Bachelorarbeit eines Starrag-Mitarbeiters völlig neu entwickelte Prozess ermöglicht die automatisierte Fertigung der Kompressorschaufeln ohne manuellen Eingriff. Bei der Prozessentwicklung war vor allem das Handling entscheidend. Jetzt ist es möglich, die Kompressorschaufeln nach der Fussbearbeitung automatisch zur Blattbearbeitung zu übergeben mit entsprechender Wiederholgenauigkeit und Zeitersparnis. In der zweiten Aufspannung wird das Schaufelblatt inklusive Schleifprozess fertig bearbeitet.
Zu den Höhepunkten gehörte auch das Flexible Fertigungssystem (FFS), in dem sich die Bauteile durch ein speziell entwickeltes Palettensystem sowohl auf Starrag-Fräszentren wie auch auf Berthiez-Drehzentren bearbeiten lassen. Ausserdem interessant ist der automatisierte Werkzeugwechsel für Winkelköpfe und, wie man mit automatischer Maschinenkalibrierung 100% Gutteile erhält.
Neuer Kühlschmierstoff zur Bearbeitung von Titan und Aluminium
An allen Stationen waren KSS von Blaser im Einsatz, die auf die jeweilige Bearbeitung abgestimmt einen wichtigen Faktor im Fertigungsprozess darstellen. Bei Auswahl des richtigen KSS können Produktivität, Standzeiten und Oberflächenqualität entscheidend verbessert werden. Vorgestellt wurde unter anderem die kristallklare Lösung Synergy 735, mit der sich höchste Oberflächenqualitäten erzielen lassen. Im Vergleichstest konnte die Neuentwicklung aus dem Hause Blaser vor allem bei der Bearbeitung von Aluminium und Titan gegenüber dem bisherigen empfohlenen KSS Vasco 7000 mit längeren Standzeiten punkten. Synergy 735 zeichnet sich durch ein besseres Abflussverhalten und perfektes Schaumverhalten aus. Es ist der einzige synthetische KSS auf dem Markt, der sowohl einen neutralen pH-Wert aufweist und trotzdem stabil ist. Es ist frei von kritischen Inhaltsstoffen, hinterlässt fleckenfreie Oberflächen auch bei sensiblen Aluminium-Legierungen und es ist für Medizintechnik-Anwendungen zugelassen.
Starrag-Kooperation mit Forschungszentrum
Mit Spannung wurde die Keynote von Colin Sirett erwartet, CEO AMRC, Forschungszentrum für Advanced Manufacturing der Universität von Sheffield. AMRC ist ein Netzwerk von weltweit führenden Forschungs- und Innovationszentren, die mit hochmodernen Produktionsunternehmen jeder Grösse auf der ganzen Welt zusammenarbeiten. Das AMRC wurde 2001 als eine Zusammenarbeit zwischen der University of Sheffield und dem Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing mit Unterstützung von Yorkshire Forward und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gegründet. Seitdem hat das Zentrum eine rasante Entwicklung hingelegt und Starrag hat einen beachtlichen Anteil daran. Die Zusammenarbeit mit Starrag begann vor 18 Jahren mit einer ZT 1000. Seitdem sind zahlreiche Starrag-Maschinen für unterschiedliche Anwendungen hinzugekommen. Forschungsfelder von AMRC sind unter anderem Additive Manufacturing, Giesserei, Compositefertigung, Konstruktion und Prototyping, Leichtbau, integrierte Fertigung und Messtechnik. Aerospace ist dabei ein wichtiger Sektor, aber auch Energie, Automotive oder Medizintechnik.
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Flankiert wurden die Turbine Technology Days von Starrag von weiteren Kompetenzpartnern, deren Produkte in der Prozesskette eine wesentliche Rolle spielen: von Schleifmaschinen über Werkzeugsysteme, Messtechnik bis hin zu Softwarelösungen. Vor Ort haben sie ihre Lösungen den Fachbesuchern vorgestellt.
Für Teilnehmer, die mehr über die Wichtigkeit des richtigen Kühlschmierstoffs erfahren wollten, hat Blaser Swisslube am Donnerstag, 27.6., an den Hauptsitz in Hasle-Rüegsau eingeladen und dort Einblicke in Technologiezentrum, Labor und Produktion angeboten.
Dort konnten die Teilnehmer noch intensiver den Zusammenhang von der Wahl des KSS und Produktivität, Wirtschaftlichkeit und Prozessstabilität kennenlernen. -ari- SMM
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