Swissmem-Zerspanungsseminar fokussiert prozesssichere Zerspanung Schweizer Zerspaner

Redakteur: Matthias Böhm

Das «Who’s who» der Schweizer Zerspanungstechnik trifft sich alle zwei Jahre zum Erfahrungsaustausch am 10. Swissmem Zerspanungsseminar. Nach wie vor zählen die Schweizer Werkzeughersteller zu den Top-Playern im Weltmarkt. Im zweiten Teil der Berichterstattung zum Swissmem Zerspanungsseminar mit dem Thema «prozesssichere Zerspanung» werden unter anderem Beschichtungen, Hartmetallsubstrate und Kühlschmierstoffe näher unter die Lupe genommen.

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Am Swissmem-Zerspanungsseminar im Januar 2013 traf sich die Schweizer Fertigungsbranche in Winterthur, Olten und Lausanne.
Am Swissmem-Zerspanungsseminar im Januar 2013 traf sich die Schweizer Fertigungsbranche in Winterthur, Olten und Lausanne.
(Bild: Böhm)

Obwohl nur wenige Mikrometer dünn, sind Beschichtungen matchentscheidend, wenn es um hoch produktive und prozesssichere Zerspanung geht. In der modernen Fertigung kommen nur noch die wenigsten Werkzeuge ohne Beschichtung aus. Kein Wunder, denn Beschichtungen sind Funktionsflächen. Doch nur mit ordentlichem Substrat und perfekter Mikro- und Makrogeometrie können Beschichtungen ihr Potential ausschöpfen.

Der Weltmarktführer OC Oerlikon Balzers AG zeigte am Swissmem Zerspanungsseminar auf, welche Rolle funktionale Beschichtungen bei Hochleistungswerkzeugen spielen.

Fakt ist, dass in der Schweizer Fertigungsindustrie zunehmend schwierig zu bearbeitende respektive schwer zerspanbare Werkstoffe bearbeitet werden. Prominenteste Vertreter aus dieser Gruppe sind Edelstahl, Titan, Inconel und immer häufiger auch Composite-Materialien. Materialien, die sich beim Zerspanen kaltverfestigen, die Wärme schlecht ableiten und zum Teil hoch abrasiv sind.

Hohe Anforderungen an Prozesssicherheit

Folge davon ist, dass die Anforderungen an die Prozesssicherheit zunehmend anspruchsvoller werden. Auf die Frage, welche Möglichkeiten OC Oerlikon Balzers AG heute bietet, Beschichtungen konkret auf die jeweiligen Fertigungsprozesse abzustimmen, antwortet Micheal Dietz (Segment Manager Cutting Tools, OC Oerlikon Balzers AG) differenziert: «Grundsätzlich wird in zwei Stossrichtungen gezielt hingearbeitet. Zum einen sind es die Schichteigenschaften, welche gezielt beeinflusst werden können. Hier können insbesondere Legierungselemente, Schichtstruktur, Schichtdicke und das Lagenkonzept variiert werden. So ist es möglich die Schicht an das jeweilige Anforderungsprofil anzupassen.»

Zum anderen, führt M. Dietz fort, sei der gesamte Produktionsablauf abzustimmen auf die Anwendung, auf das zu bearbeitende Material wie auch auf die Werkzeuggeometrie. «Als Beschichter müssen wir auf hohe Zuverlässigkeit inklusive Sicherheitsreserven auch unter schwierigen Bedingungen achten. Hier liegen aufgrund der gleichbleibend hohen Qualität die Stärken moderner Beschichtungen», schliesst Michael Dietz.

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