Tool-Management reduziert Risiken Tool-Management
Anbieter zum Thema
Die Zusammenarbeit zwischen dem Off-Highway-Motorenhersteller Deutz und dem Werkzeugspezialisten Walter existiert bereits seit einem Jahrzehnt. 2012 stieg Walter Tools Iberica am Produktionsstandort von Deutz in Spanien ins Tool-Management ein. Mittlerweile ist Walter nicht nur an der spanischen Deutz-Produktionsstätte für das komplette Tool-Management, sondern auch für Fremdwerkzeuge verantwortlich.

Seit 2021 liegt auch das Tool-Management für die Produktionswerke von Deutz in Köln-Porz, Köln-Kalk und Herschbach komplett bei Walter Deutschland. Im Kompetenzzentrum für Rotationsteile Köln-Porz wird zusätzlich nach dem Fee-per-Part(FPP)-Modell abgerechnet. Das heisst konkret: Deutz und Walter definieren gemeinsam den Zerspanungswerkzeugkostenanteil an einem Bauteiltyp, den Walter dann für jedes gefertigte Bauteil erhält. Walter und Deutz profitieren damit von der hohen Qualität der Walter-Zerspanungswerkzeuge und von Prozesskompetenz der Zerspanungsexperten aus Tübingen.
Tool-Management als strategische Partnerschaft
«Ohne grosses Vertrauen und Transparenz zwischen den Partnern kann ein FPP-Modell beim Tool-Management nicht funktionieren. Mit Walter machen wir seit Jahren sehr gute Erfahrungen, da war das FPP-Modell einfach der logische nächste Schritt. Wir sichern uns damit nicht nur über einige Jahre gut kalkulierbare Kosten, sondern bringen auch das Walter-Zerspanungsknowhow direkt in unsere Prozesse ein», sagt Marcus Paehlike, Leiter Technologieentwicklung und Technik Fertigung bei Deutz.
Deutz hat das Kompetenzzentrum für Rotationsteile erst 2017 in Betrieb genommen. Hier werden am Hauptstandort des Unternehmens in Köln in einer der modernsten Produktionsstätten Europas Kurbel- und Nockenwellen für die Deutz-Motoren produziert. Was Deutz von Walter kauft, sind im Prinzip nicht Werkzeuge, sondern das Ergebnis eines Zerspanungsvorgangs: Gewinde, Bohrlöcher, Kurbelwangen oder Gegenlager etc. Das Walter-Team vor Ort in der jeweiligen Produktion ist deswegen nicht nur für den kompletten eigentlichen Tool-Management-Prozess verantwortlich, von der Beschaffung über das Betreiben der Werkzeugausgabe und das Auffüllen und Verwalten der Werkzeugschränke bis zum Reconditioning und Recycling.
Im Deutz-Werk in Zafra, Spanien, übernehmen die Mitarbeitenden von Walter darüber hinaus auch die Werkzeugvoreinstellung. Generell unterstützen die Tool-Manager von Walter die jeweiligen Deutz-Teams vor Ort auch beim Troubleshooting im Prozess, justieren die Prozessparameter nach, optimieren Werkzeugkosten und bringen beim Einrichten neuer Prozesse ihr Knowhow mit ein.
Gerade beim Zerspanen von Kurbel- und Nockenwellen verfügt Walter über langjährige Kompetenz aus zahllosen Zerspanungsprozessen, die man bis heute weltweit eingerichtet hat. Deutz profitiert von sicheren, zügig eingerichteten Prozessen. Bei neuen Maschinen oder der Neueinrichtung für neue oder veränderte Bauteile wird man schneller produktiv. Ein weiterer Vorteil für Deutz: Das Outsourcing des Tool-Managements an Walter reduziert für das Unternehmen Deutz den Kapitaleinsatz für Werkzeuglager und -logistik erheblich.
Softwaregesteuerte Prozesse
Damit Werkzeugmanagement und -logistik tatsächlich reibungslos funktionieren und es nicht zu Stillständen oder Fehlern an den Zerspanungsmaschinen kommt, müssen die Prozesse beider Partner stark miteinander verzahnt sein. Gesteuert wird das Tool-Management über eine eigene Walter-Software: Sie managt nicht nur die Abläufe, überwacht Lagerbestand und -entnahmen und veranlasst automatisiert Nachbestellungen, sondern verfügt auch über umfassende Analyse-Möglichkeiten. So werden Live-Daten aus der Fertigung konsequent genutzt, um Lagerbestände, Beschaffungsprozesse und technische Optimierungen zu steuern und Schwachstellen und Verbesserungspotentiale zu identifizieren. Das System integriert auch Fremdwerkzeuge – so verwaltet Walter für Deutz nicht nur die eigenen Zerspanungswerkzeuge, sondern auch die Anwendungslösungen, die man nicht selbst im Portfolio hat.
Strategisch: Outsourcing des Tool-Managements
Manuel Dunst, Regional Manager TMS West Europe, sagt: «Das Outsourcing des Tool-Managements ist eine strategische Entscheidung. Walter taucht bei Deutz tief in Prozesse ein und ist integraler Bestandteil der Fertigung. Gleichzeitig hängt der Erfolg sehr davon ab, dass die beiden Teams vor Ort gut miteinander arbeiten. Dass wir für Deutz an mehreren internationalen Standorten arbeiten, beruht auf der langjährigen positiven Erfahrung miteinander.»
Koordiniert wird das Projekt in Köln-Porz von Michael Hartsch, Tool-Manager Walter TMS. Er sieht deutlich die Vorteile für den Kunden in der Praxis: «Durch die Einführung eines Tool-Management und die Abrechnung per Bauteil entstehen dem Kunden viele Vorteile. Wir als Werkzeughersteller analysieren die Bearbeitungsprozesse und setzen durch unsere Innovationen immer neue Benchmarks. Dadurch werden in der Produktion Kosten reduziert, die Produktivität erhöht und somit die Wettbewerbsfähigkeit des Kunden gesteigert. Der Erfolg beruht auf einer guten Partnerschaft, um alle Ressourcen auszuschöpfen.» -böh- SMM
(ID:49433312)