«Umati»: Einblicke, Informationen und Networking zur Zukunft der Konnektivität «Umati» – die Zukunft
Anbieter zum Thema
«Umati» (universal machine technology interface) steht für die Zukunft der Konnektivität. Das konnten Besucherinnen und Besucher auf der EMO Hannover vom 18. bis 23. September 2023 live erleben. Zusammen mit einem Netzwerk zahlreicher Partner aus Industrie und Forschung beweist die gemeinsame Initiative von VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) und VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) einmal mehr, wie Maschinen weltweit miteinander kommunizieren können: einfach, nahtlos und sicher.

Ein Blick zurück: 2019 feierte «Umati» auf der EMO Hannover seinen ersten grossen Auftritt mit einer Livedemonstration. Inzwischen ist das globale Netzwerk aus Partnern auf über 320 gestiegen und wächst stetig weiter. Zahlreiche OPC-UA-Spezifikationen, die für den offenen und standardisierten Austausch von Daten so wichtig sind, kamen seitdem hinzu: Zuletzt beispielsweise für Kunststoffverarbeitungsmaschinen und additive Fertigungssysteme. Höchste Zeit also, um Besucherinnen und Besucher auf den neuesten Stand zu bringen.
Tägliche Meet-the-Experts-Runden
Täglich fanden auf der EMO sogenannte Meet-the-Experts-Runden statt, in denen sich Interessierte beim «Umati»-Team und Vertreterinnen und Vertretern von «Umati»-Partnerunternehmen aus erster Hand über Hintergründe, Technologie und Nutzen offener, standardisierter Datenschnittstellen für den Maschinenbau informieren konnten.
Verschiedene Exponate machten unmittelbar erlebbar, wie ausgereift die technische Lösung mittlerweile ist. In unmittelbarer Nachbarschaft befanden sich zudem die Stände der OPC-Foundation und der Abteilung Machine Information Interoperability (MII) des VDMA. Sie repräsentieren den starken Dreiklang zwischen OPC UA als Basistechnologie, der Global Production Language in Form von OPC UA Companion Specifications für die zahlreichen Technologien des Maschinen- und Anlagenbaus, die vom VDMA vorangetrieben wird, und schliesslich «Umati» für die Implementierung und Vermarktung.
Dr. Alexander Broos, Leiter Forschung und Technik und Projektleiter von «Umati» im VDW, freute sich über die unmittelbare Nachbarschaft: «Netzwerk bedeutet für uns nicht nur Maschinen verbinden – sondern auch Menschen. Denn die Arbeit an der intelligenten Verknüpfung von Maschinen ist ein andauernder Prozess, der nur mit einer starken Community gemeinsam gelingen kann.»
Partnerunternehmen und Livedemonstrationen
Den eigentlichen Rahmen für die Livedemonstration schufen die zahlreichen Partnerunternehmen, die sich mit ihren Maschinen, Komponenten und Softwarelösungen beteiligten. Relevante Branchen auf der EMO Hannover sind neben Herstellern von Werkzeugmaschinen auch Lieferanten für geometrische Messtechnik, additive Fertigung, Robotik, Bildverarbeitung und natürlich Software. Nils Tersteegen, Marketing Manager bei Fanuc Deutschland, Neuhausen auf den Fildern, erklärte, warum Konnektivität ein branchenübergreifendes Thema ist: «Konnektivität ist ein essenzielles Werkzeug, um Fabriken effizienter und Produktion sicherer zu machen. Fanuc war von Beginn an ein Partner der ‹Umati›-Initiative, da wir glauben, dass eine unabhängige Schnittstelle es Maschinen, Robotern und Peripheriegeräten ermöglicht, zusammenzuwachsen und allen einen Mehrwert zu bieten. So lassen sich Fanuc-Steuerungen, -Maschinen und -Roboter mit ‹Umati› schnell und effizient in die IT-Umgebung unserer Kunden einbinden.»
Demonstratorapplikation «Umati.app»
Über einen QR-Code, der an jedem mit dem «Umati»-Demonstrator verbundenen Gerät angebracht war, konnten sich Besucherinnen und Besucher selbst ein Bild machen. Die Darstellung zeigt, wie die Daten unmittelbar in die Demonstratorapplikation «Umati.app» fliessen und dort mit Daten aus anderen Geräten einheitlich dargestellt und somit für den Nutzer einheitlich nutzbar zur Verfügung stehen.
Auch Softwareanbieter konnten sich in diesen Datenfluss einbinden und unmittelbar und live den Nutzen ihrer Produkte basierend auf realen Daten aus dem Maschinenpool der EMO Hannover 2023 demonstrieren. Für Software-Anbieter wie Retuner GmbH aus Nufringen liegen die Vorteile der Livedemonstration und einer Partnerschaft mit «Umati» auf der Hand, wie Geschäftsführer Guido Colombo sagte: «In einer sich ständig weiterentwickelnden Technologielandschaft stellt Retuners Konzept der Industrie 5.0 einen entscheidenden Wendepunkt in der Softwareindustrie für die Digitalisierung dar. ‹Umati› hält uns dabei über die Entwicklung des OPC-UA-Standards auf dem Laufenden und bringt uns gleichzeitig in Kontakt mit Maschinenbauern und erhöht unsere internationale Sichtbarkeit durch effektive Kommunikation und Messeauftritte. Gemeinsam treiben wir den Wandel zur Industrie 5.0 voran und helfen KMUs auf der ganzen Welt, die digitale Transformation zu bewältigen.»
«Umati» und MT Connect: gemeinsame Wege
Anlässlich des EMO-Auftritts von «Umati» wurden zudem drei weitere Highlights erstmalig präsentiert: «Umati» und MT Connect, die US-amerikanische Standardisierungsinitiative, gehen künftig gemeinsame Wege. Ausserdem wurde zusammen mit der Industrial Digital Twin Association (IDTA) und dem Institut für Steuerungssysteme der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) der Universität Stuttgart die nahtlose Kommunikation von Fertigungsdaten aus der Maschine über OPC UA in die Verwaltungsschale (Asset Administration Shell, AAS) vorgeführt.
Lebensdauer von Werkzeugen überwachen
Und nicht zuletzt zeigten VDMA, VDW und die Deutsche Telekom mit weiteren Partnern die Implementierung eines Datenraums für den Austausch von Daten zur Überwachung der Lebensdauer von Zerspanwerkzeugen, als prototypische Referenz für die gerade an Fahrt aufnehmende Initiative des Bundes, Manufacturing-X.
«Wir beweisen damit, dass gemeinsam mit den beteiligten Partnern konkret nutzbare Lösungen in kurzer Zeit entwickelt werden können, und zwar standardisiert, offen und neutral», brachte Broos die Neuerungen im Zusammenhang mit «Umati» auf einen gemeinsamen Nenner. (böh) SMM
(ID:49702441)